CCC stocks with long-term dividend growth.

Was ist das Dividend Growth Model?

Das „Dividend Growth Model“, auch bekannt als Dividendenwachstumsmodell oder Gordon-Wachstumsmodell, ist ein Verfahren zur Bewertung von Aktien, das auf der Annahme basiert, dass die Dividenden im Laufe der Zeit mit einer konstanten Rate wachsen. Dieses Modell wurde von Myron J. Gordon entwickelt und wird häufig verwendet, um den fairen Wert einer Aktie zu schätzen, die erwartete Dividenden zahlt.

Das grundlegende Prinzip des Dividendenwachstumsmodells ist die Diskontierung der zukünftigen, erwarteten Dividenden auf ihren gegenwärtigen Wert. Die Formel für das Modell lautet wie folgt:

[math]
P = \frac{D_0 \times (1 + g)}{r – g}
[/math]

Hierbei ist:

  • P der gegenwärtige Wert der Aktie (Preis),
  • D0 die zuletzt gezahlte Dividende,
  • g die erwartete jährliche Wachstumsrate der Dividende,
  • r die erwartete Rendite oder die geforderte Rendite des Aktieninvestments.

Dieses Modell setzt voraus, dass die Wachstumsrate der Dividenden ((g)) niedriger ist als die geforderte Rendite ((r)), und dass diese Raten im Laufe der Zeit stabil bleiben. Es eignet sich besonders für Unternehmen, die regelmäßige und vorhersehbare Dividenden zahlen. Das Modell ist weniger geeignet für Unternehmen, die unregelmäßige Dividenden zahlen oder in sehr volatilen Branchen operieren, da die Annahmen des Modells in solchen Fällen möglicherweise nicht zutreffen.

Als Beispiel für das Dividendenwachstumsmodell (Gordon-Wachstumsmodell) nehmen wir an, dass ein Unternehmen zuletzt eine Dividende von 2,00 Euro pro Aktie gezahlt hat. Wir erwarten, dass die Dividenden jährlich um 3% wachsen, und die geforderte Rendite für diese Art von Aktie beträgt 8%.

Die Formel zur Berechnung des fairen Wertes der Aktie sieht dann wie folgt aus:

[math]
P = \frac{D_0 \times (1 + g)}{r – g}
[/math]

Einsetzen der Werte ergibt:

[math]
P = \frac{2,00 \times (1 + 0,03)}{0,08 – 0,03} = \frac{2,00 \times 1,03}{0,05} = \frac{2,06}{0,05} = 41,20 \text{ Euro}
[/math]

Demnach wäre der faire Wert der Aktie basierend auf dem Dividendenwachstumsmodell 41,20 Euro. Dies bedeutet, dass die Aktie unterbewertet sein könnte, wenn der aktuelle Marktpreis unter diesem berechneten Wert liegt, und überbewertet, wenn er darüber liegt.

Das Dividendenwachstumsmodell bietet einige klare Vor- und Nachteile, die es wichtig zu betrachten gilt, insbesondere bei der Bewertung von Aktien, die regelmäßige Dividenden zahlen.

Vorteile

  1. Einfachheit und Verständlichkeit: Das Modell ist mathematisch nicht sehr komplex und leicht verständlich, was es für Investoren einfach macht, es zu verwenden und die Ergebnisse zu interpretieren.
  2. Fokus auf Dividenden: Es ist besonders nützlich für Unternehmen, die eine stabile und vorhersagbare Dividendenpolitik haben, da es die zukünftigen Zahlungsströme berücksichtigt, die an die Aktionäre ausgezahlt werden.
  3. Langfristige Perspektive: Das Modell berücksichtigt die langfristige Wachstumsperspektive und die Nachhaltigkeit der Dividenden, was für langfristige Investoren von Interesse ist.

Nachteile

  1. Konstante Wachstumsrate: Eine der größten Einschränkungen des Modells ist die Annahme einer konstanten Wachstumsrate der Dividenden. In der Realität können Wachstumsraten schwanken, was durch Marktbedingungen, Unternehmensentscheidungen und andere Faktoren beeinflusst wird.
  2. Ungeeignet für Nicht-Dividendenzahler: Das Modell ist nicht anwendbar auf Unternehmen, die keine Dividenden zahlen. Für solche Unternehmen müssen andere Bewertungsmethoden angewendet werden.
  3. Sensitivität gegenüber der geforderten Rendite (r) und Wachstumsrate (g): Das Modell ist sehr empfindlich gegenüber kleinen Änderungen in der geforderten Rendite und der Wachstumsrate der Dividenden. Eine geringfügige Änderung in diesen Variablen kann zu einer erheblichen Veränderung des berechneten Aktienwerts führen.
  4. Überbewertung risikoarmer Aktien: Da risikoärmere Aktien oft niedrigere geforderte Renditen haben, kann das Modell dazu führen, dass der Wert solcher Aktien überschätzt wird, insbesondere in niedrigen Zinsphasen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Dividendenwachstumsmodell ein nützliches Werkzeug sein kann, aber seine Anwendung sollte im Kontext der spezifischen Eigenschaften des zu bewertenden Unternehmens und der Marktdynamik betrachtet werden.

Das Dividendenwachstumsmodell kann ein praktisches Werkzeug sein, um verschiedene Szenarien durchzuspielen, einschließlich solcher mit niedrigen Renditen. Es ist jedoch kein Ersatz für den Aufbau eines diversifizierten Portfolios von Unternehmen, die nicht den gleichen wirtschaftlichen oder branchenspezifischen Risiken ausgesetzt sind.


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