Was sind ETPs?

ETPs, kurz für Exchange Traded Products, sind eine Oberkategorie börsengehandelter Anlageinstrumente. Der Begriff umfasst verschiedene Produktarten, die alle wie Aktien über die Börse handelbar sind, sich aber hinsichtlich ihrer Struktur, Risiken und Anlageklassen unterscheiden.

Wichtig: Nicht alle ETPs sind automatisch sicher oder gleich reguliert. Einige tragen deutlich höhere Risiken als ETFs.

Begriffsklärung: ETP = Oberbegriff

Ein ETP ist kein eigener Produkttyp, sondern ein Sammelbegriff für:

AbkürzungBezeichnungMerkmale
ETFExchange Traded FundFonds, die einen Index passiv abbilden, gelten als Sondervermögen
ETCExchange Traded CommoditySchuldverschreibungen, meist auf Rohstoffe (z. B. Gold, Öl)
ETNExchange Traded NoteSchuldverschreibungen auf beliebige Anlageklassen, oft Krypto

Was unterscheidet ETPs von ETFs?

Rechtlicher Status

  • ETFs sind UCITS-konforme Investmentfonds und damit Sondervermögen (geschützt im Insolvenzfall).
  • ETNs und ETCs sind Schuldverschreibungen. Anleger tragen ein Emittentenrisiko, d. h. bei einer Insolvenz droht Totalverlust.

Anlageklassen

  • ETFs: Aktien, Anleihen, Immobilien, Strategien, ESG.
  • ETCs: Rohstoffe wie Gold, Silber, Öl, Agrarrohstoffe.
  • ETNs: Krypto-Assets (Bitcoin, Ethereum), Volatilitätsindizes, exotische Strategien.

Konstruktion im Überblick

TypBesichert?Sondervermögen?Was wird abgebildet?
ETFjaIndex (z. B. DAX, MSCI World)
ETCteils (z. B. physisches Gold)Rohstoffpreis (z. B. Gold, Öl)
ETNseltenz. B. Bitcoin, Ethereum, Volatilität

Beispiel für einen ETC:
Xetra-Gold (ISIN: DE000A0S9GB0) – durch physisches Gold besichert, kann sogar ausgeliefert werden.

Beispiel für einen ETN:
21Shares Bitcoin ETN – Nachbildung des Bitcoin-Preises, über Krypto-Börsen gestützt, Emittentenrisiko vorhanden.

Risiken von ETPs

ETFs:

  • Markt-, Währungs- und Replikationsrisiken, aber kein Emittentenrisiko, da Sondervermögen.

ETCs/ETNs:

  • Emittentenrisiko
  • Fehlende Einlagensicherung
  • Teilweise geringe Liquidität
  • Konstruktionsabhängigkeit (z. B. bei synthetischen Rohstoff-ETCs)
  • Steuerliche Komplexität (z. B. bei Krypto-ETNs)

Warum gibt es ETPs überhaupt?

ETPs wurden entwickelt, um auch Anlageklassen außerhalb traditioneller Fondsregeln für Kleinanleger zugänglich zu machen. Beispielsweise:

  • Direktes Investment in Gold (über ETCs)
  • Investieren in Kryptowährungen (über ETNs)
  • Strategien mit Hebel (z. B. 2× Long Nasdaq)

Gerade in Bereichen, in denen UCITS-Vorgaben keine Fondsstruktur erlauben (z. B. bei physischem Rohstoffbesitz oder Kryptowährungen), schaffen ETPs Abhilfe.

Fazit: Was solltest du dir merken?

  • ETPs = Oberbegriff für ETFs, ETCs und ETNs
  • Nur ETFs sind als Sondervermögen insolvenzgeschützt
  • ETCs und ETNs sind Schuldverschreibungen → Emittentenrisiko
  • ETPs ermöglichen Zugang zu Anlageklassen außerhalb der klassischen Fondswelt – aber mit oft höherem Risiko

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Disclaimer: Dieser Beitrag dient lediglich zu allgemeinen Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Bitte konsultieren Sie vor jeder Anlageentscheidung einen unabhängigen Finanzberater