Unter „Laggards“ versteht man in der Finanzmarktanalyse jene Wertträger (Aktien, Rohstoffe, Währungen etc.), die innerhalb eines Vergleichszeitraums die schlechteste Performance aufweisen. Man kann sie auch als „Schlusslichter“ oder „Rückläufer“ bezeichnen. Im Detail bedeutet das:
- Relative Einordnung
– Ein Laggard gehört zum unteren Perzentil aller betrachteten Assets. Liegt zum Beispiel der Durchschnittszuwachs aller Futures bei +5 % und ein Kontrakt schließt mit –10 %, zählt er klar zu den Laggards. - Indikator für Marktstimmung
– Viele Laggards signalisieren, dass Anleger Kapital aus schwachen Sektoren abziehen und in vermeintlich attraktivere Anlageklassen umschichten. - Typische Ursachen
- Fundamentale Schwäche: Nachfragerückgang, Überschussangebot, wirtschaftliche oder politische Risiken.
- Technische Faktoren: Stop‑Loss-Auslösungen, Margin‑Calls, Rollverluste bei Futures.
- Sektor‑Rotation: Geld fließt von zyklischen in defensive Assets (z. B. von Rohstoffen in Anleihen).
- Praktische Relevanz
- Risikomanagement: Identifikation von Laggards hilft, ungewollte Übergewichtungen abzubauen.
- Chancensuche: Manche Investoren setzen gezielt auf kurzfristige Rebounds bei extrem gefallenen Papieren.
- Gegenstück
– Die „Leaders“ (Spitzenreiter) am anderen Ende der Skala. Ein gesundes Marktumfeld zeichnet sich oft durch ein ausgewogenes Verhältnis von Leaders und Laggards aus.
Kurz gefasst: Laggards sind jene Assets, die im betrachteten Zeitraum besonders stark unterperformen und dadurch wichtige Rückschlüsse auf Sektortrends, Marktstimmung und potenzielle Trading‑Chancen zulassen.