Es gibt Momente in der Politik, in denen etwas Rissiges sichtbar wird, und genau so ein Moment war dieses Interview, das Laura Ingraham mit Donald Trump geführt hat, denn hier prallten zwei Welten aufeinander, die sich sonst gegenseitig bestätigen und bestärken, und das macht die Sache interessant, weil man sehen konnte, wie brüchig eine Erzählung wird, wenn sie auf die Wirklichkeit trifft, die viele Menschen längst fühlen und nicht mehr wegreden lassen wollen.
Trump reagierte auf kritische Fragen oft ausweichend und manchmal fast trotzig, denn er hält weiter daran fest, dass viele Probleme nur eingebildet seien und dass alles, was die Leute als Belastung empfinden, eigentlich ein Missverständnis sei, und diese Haltung hat einmal funktioniert, aber jetzt wird spürbar, wie schwer vermittelbar das geworden ist.
Die Anhänger aus dem eigenen Lager merken immer öfter, dass so vieles nicht mehr aufgeht, denn man kann steigende Preise nicht wegreden, und man kann wachsende Unsicherheiten nicht einfach als Täuschung bezeichnen, und sobald jemand aus dem eigenen Umfeld diese Punkte laut ausspricht, beginnt das Kartenhaus zu wackeln, und genau das hat Ingraham getan, auch wenn sie freundlich blieb, weil sie selbst Teil dieser politischen Welt ist.
Das wirkt wie ein Streit im Wohnzimmer, der plötzlich öffentlich wird, denn die Fragen, die gestellt wurden, waren keine Angriffe von außen, sondern Einwände aus dem Herzen der Bewegung, und das erklärt die gereizte Stimmung, die sich durch viele Antworten des Präsidenten zog, denn wer jahrelang gewohnt ist, dass Widerspruch nur von Gegnern kommt, der steht schnell ohne Schutz da, wenn der Widerspruch aus dem eigenen Lager kommt.
Der Versuch Trumps, Wahrnehmungskrisen als Erfindungen der Medien oder der politischen Konkurrenz darzustellen, stößt inzwischen auf Grenzen, denn Menschen spüren direkt, was die Lage im Alltag bedeutet, und sie müssen dafür keine Umfragen oder Kommentare lesen, sie müssen nur einkaufen gehen oder eine Rechnung bezahlen, und wenn dann jemand suggeriert, dass sie nur falsch fühlen oder falsch denken, dann entsteht eine stille Wut, die sich irgendwann Gehör verschafft.
Ingrahams Einwürfe waren nicht revolutionär und auch nicht scharf, aber sie waren genug, um zu zeigen, dass selbst in der eigenen politischen Familie Zweifel wachsen, und dieser Moment ist bedeutsam, weil er zeigt, wie sehr ein politisches Projekt davon abhängt, dass seine Anhänger das Gefühl haben, gut vertreten zu werden, und sobald dieses Gefühl bröckelt, entsteht Unsicherheit, und diese Unsicherheit kann zu etwas Größerem werden.
Vielleicht war gerade deshalb die Stimmung im Gespräch so angespannt, denn die Fragen waren wie kleine Nadelstiche, die zeigen sollten, dass manche Entscheidungen nicht ohne Folgen bleiben und dass man nicht einfach weiter behaupten kann, alles laufe hervorragend, während die Leute spüren, dass vieles immer schwerer wird, und genau hier liegt der Kern des Problems, denn Politik, die auf Selbstbestätigung baut, gerät ins Wanken, sobald die Realität widerspricht.
Für Beobachter wirkt das Gespräch wie ein kleiner Vorgeschmack auf eine größere Entwicklung, denn wenn selbst treue Unterstützer vorsichtig Kritik äußern, dann ist das ein Zeichen für eine Verschiebung in der politischen Dynamik, und diese Verschiebung wird nicht verschwinden, nur weil man sie ignoriert oder abtut.
Der Kommentar hier möchte nicht urteilen, wer recht hat, sondern zeigen, dass politische Bewegungen dann ins Stocken geraten, wenn sich ihre eigene Basis nicht mehr ernst genommen fühlt, und dass Ehrlichkeit manchmal gefährlicher wirkt als jede Polemik, weil sie etwas ans Licht bringt, das man nicht mehr verstecken kann.
Die Frage bleibt, wie lange man noch sagen kann, dass alles nur ein großer Irrtum sei, bevor die eigenen Leute nicht mehr folgen wollen, denn irgendwann reicht ein Echo nicht mehr, wenn die Stimmen im Raum lauter werden.
