Wochenrückblick – Schweizer Finanzmarkt vom 21. bis 25. Juli 2025


Montag, 21.07.2025 – Schwacher Wochenstart wegen Schwergewichten

Der Schweizer Aktienmarkt startete verhalten in die Woche. Der SMI fiel um 0,38 % auf 11’936,89 Punkte, belastet vor allem durch Roche (-1,1 %), Nestlé (-0,9 %) und Novartis (-0,8 %). Die Abgaben bei Roche standen im Zusammenhang mit negativen Nachrichten zur Pipeline (Ablehnung durch FDA, Studienmisserfolg). Finanzwerte wie Swiss Re (+1,7 %) und Julius Bär (+1,5 %) sowie ABB (+0,7 %) zeigten sich dagegen fester. Im breiten Markt fielen Belimo (+1,1 %) mit starken Zahlen positiv auf, während Technologiewerte wie Carlo Gavazzi (-6,2 %) und Cicor (-8,1 %) deutlich verloren.


Dienstag, 22.07.2025 – Verluste wegen Givaudan und Lindt

Die Talfahrt setzte sich fort: Der SMI verlor weitere 0,36 % auf 11’893,82 Punkte. Schwache Quartalszahlen von Givaudan (-5,5 %) und Lindt & Sprüngli (-7,1 %) belasteten den Markt. Auch Julius Bär (-2,4 %) enttäuschte trotz Neugeldzuflüssen. Der Zollkonflikt mit den USA und Unsicherheit über mögliche Zölle auf Schweizer Pharmaprodukte drückten zusätzlich. Einzelne Schwergewichte wie Nestlé (+0,7 %) und Novartis (+0,7 %) stützten den Markt. Zykliker wie ABB (-2,0 %), Adecco (-1,8 %) und Sika (-1,3 %) litten unter Gewinnmitnahmen. Im breiten Markt glänzten Dätwyler (+19,5 %) und Also (+6,0 %) nach Zahlen.


Mittwoch, 23.07.2025 – SMI über 12’000 dank Zollhoffnungen

Ein starker Tag für die Börse: Der SMI stieg deutlich um 1,54 % auf 12’077,07 Punkte – erstmals seit längerer Zeit wieder über die psychologisch wichtige Marke von 12’000 Punkten. Grund waren Hoffnungen auf einen gemäßigten Verlauf im internationalen Zollstreit nach einem US-Japan-Abkommen. Auch starke Unternehmenszahlen stützten: Lonza (+2,8 %) überraschte positiv, Swatch (+6,0 %), Straumann (+3,3 %), Alcon (+3,5 %) und Roche (+2,8 %) gehörten zu den grössten Gewinnern. UBS (+2,0 %) profitierte von einem EU-Gerichtsurteil. VAT (-10 %) enttäuschte mit Auftragsrückgang; im breiten Markt stiegen Temenos (+24 %), während AMS Osram (-11 %) und Comet (-6,1 %) nachgaben.


Donnerstag, 24.07.2025 – Berichtslawine sorgt für volatile Märkte

Der SMI fiel leicht um 0,26 % auf 12’045,78 Punkte. Nach anfänglichen Hoffnungen auf Fortschritte im EU-Zollkonflikt belasteten vor allem Nestlé (-4,6 %) und Kühne+Nagel (-2,0 %) mit schwachen Ergebnissen. Roche (+1,5 %), Novartis (+0,4 %), Sandoz (+2,1 %), Alcon (+2,0 %) und Straumann (+1,6 %) hielten den Index stabil. Swatch (+3,1 %) setzte den Aufwärtstrend fort. Im breiten Markt stachen Bachem (+31 %), Galderma (+7,6 %) und Sulzer (+7,0 %) positiv hervor. Auf der Verliererseite standen Leonteq (-20,4 %), Vontobel (-12,0 %), Cembra (-10,0 %) und Meier Tobler (-9,5 %).


Freitag, 25.07.2025 – Klarer Rückschlag durch Nestlé und Roche

Am letzten Handelstag der Woche fiel der SMI um 0,75 % auf 11’955,73 Punkte. Hauptverantwortlich waren die erneuten Abgaben bei Nestlé (-1,1 %), die ein Mehrjahrestief markierten, und Roche (-2,2 %), nach einer negativen EU-Stellungnahme zur Gentherapie Elevidys. Auch Givaudan (-2,0 %) und Lindt (-2,6 %) standen weiter unter Druck. Auf der Gewinnerseite glänzten Adecco (+2,9 %), Sika (+1,1 %) und SGS (+0,4 %). Im breiten Markt überzeugten Orell Füssli (+6,7 %) und Zehnder (+2,6 %), während Coltene (-9,3 %) und Schweiter (-5,2 %) enttäuschten.


Fazit der Handelswoche vom 21. bis 25. Juli 2025

Die Schweizer Börse erlebte eine ereignisreiche Woche, geprägt von einer Vielzahl an Unternehmensberichten, geopolitischen Spannungen und geldpolitischen Impulsen. Der SMI bewegte sich in einem Spannungsfeld zwischen Hoffnungen auf eine Entschärfung des globalen Zollkonflikts und teils herben Enttäuschungen auf Unternehmensebene – insbesondere durch Nestlé und Roche. Die psychologisch wichtige Marke von 12’000 Punkten wurde zwar zeitweise überschritten, konnte jedoch nicht nachhaltig gehalten werden.

Auffällig war die starke Differenzierung auf Einzeltitelebene: Während zyklische Werte wie Swatch, Straumann oder ABB nach überzeugenden Zahlen kräftig zulegten, litten andere wie Givaudan, Lindt oder VAT unter verfehlten Erwartungen. Pharma- und Finanztitel präsentierten sich uneinheitlich, wobei UBS, Alcon und Lonza zu den Gewinnern zählten.

Makroökonomisch sorgte die zurückhaltende Haltung der EZB für Stabilität, während der Blick der Investoren zunehmend auf die anstehende US-Zinsentscheidung und das Ablaufdatum möglicher US-Zölle gerichtet ist. Trotz leichter Wochenverluste bleibt der Schweizer Markt im internationalen Vergleich robust – getrieben von der Erwartung, dass der Höhepunkt der geldpolitischen Straffung und des Konjunkturpessimismus allmählich durchschritten ist.

Ausblick: In der kommenden Woche dürften weitere Unternehmensergebnisse sowie die Fed-Sitzung im Fokus stehen. Die Unsicherheit rund um mögliche US-Zölle per 1. August könnte jedoch kurzfristig für erhöhte Volatilität sorgen. Anleger dürften sich entsprechend selektiv und vorsichtig positionieren.


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