Die Woche vom 19. bis 23. Mai 2025 war für die US-Finanzmärkte geprägt von erheblichen Turbulenzen, die in erster Linie auf fiskalpolitische Unsicherheiten, ein schwächelndes Vertrauen in die US-Wirtschaft und eine Zuspitzung im transatlantischen Handelskonflikt zurückzuführen waren. Besonders Präsident Donald Trumps fiskal- und handelspolitische Maßnahmen verunsicherten Investoren weltweit. Moody’s Herabstufung der US-Kreditwürdigkeit sowie drohende Strafzölle auf EU-Importe und Apple-Produkte führten zu massiven Abverkäufen bei Aktien, steigenden Anleiherenditen und einer Schwäche des US-Dollars. Nachfolgend eine chronologische Zusammenfassung der wichtigsten Entwicklungen:
Montag, 19. Mai 2025
Die Woche begann mit einem Paukenschlag: Moody’s stufte die US-Kreditwürdigkeit auf „Aa1“ herab und entzog den USA damit die letzte verbliebene AAA-Bewertung. Die US-Futures brachen ein, angeführt von Tech-Werten. Die Trump-Regierung verteidigte derweil ihr Steuerpaket, das neue, nicht gegenfinanzierte Steuersenkungen in dreistelliger Milliardenhöhe vorsieht. US-Staatsanleihen gerieten stark unter Druck – die Rendite der 10-jährigen Anleihe stieg auf über 4,5 %. Der Dollar geriet wegen wachsender Defizitsorgen ins Trudeln.
Dienstag, 20. Mai 2025
Die Märkte stabilisierten sich leicht, allerdings blieb die Nervosität spürbar. Aktienindizes gaben nach – der S&P 500 beendete seine sechstägige Gewinnserie. Aussagen von Fed-Vertretern, die sich gegen baldige Zinssenkungen aussprachen, verstärkten die Unsicherheit. Tech-Aktien, insbesondere Alphabet und Nvidia, standen unter Verkaufsdruck. Tesla konnte sich dem Trend durch ein CEO-Versprechen von Elon Musk entziehen.
Mittwoch, 21. Mai 2025
Die Verkäufe setzten sich beschleunigt fort. Der Dow verlor mehr als 800 Punkte (-1,86 %). Eine schwache Auktion 20-jähriger US-Anleihen trieb die Renditen langfristiger Papiere auf über 5 %. Trump trieb die Unsicherheit weiter an, indem er EU-Importen mit 50 % Strafzoll drohte und Apple dazu aufforderte, iPhones künftig in den USA zu fertigen – andernfalls drohten 25 % Einfuhrabgabe. Aktien von Apple, UnitedHealth und Nike gerieten massiv unter Druck. Die Märkte quittierten diese Eskalation mit panikartigen Verkäufen.
Donnerstag, 22. Mai 2025
Nach der brutalen Korrektur stabilisierten sich die Indizes vorübergehend. Der Nasdaq konnte sogar leicht zulegen. Dennoch blieben Haushaltsdefizit und mögliche protektionistische Maßnahmen die dominierenden Themen. Das Repräsentantenhaus verabschiedete Trumps Steuerpaket, das den Schuldenstand um bis zu 4 Billionen USD erhöhen dürfte. Solarwerte brachen infolge gekürzter Steuervergünstigungen massiv ein. PMI-Daten zeigten zwar eine leichte wirtschaftliche Belebung, signalisierten jedoch weiterhin strukturelle Schwächen.
Freitag, 23. Mai 2025
Die Woche endete erneut schwach. Trump verschärfte seine Zollrhetorik gegenüber der EU und Apple weiter. Die Indizes fielen erneut deutlich: S&P 500 um 1,1 %, Nasdaq um 1,5 % und der Dow um über 400 Punkte. Apple verlor erneut deutlich, die Aktie rutschte unter die 3-Billionen-Dollar-Marke. Auch Micron, Qualcomm und Nvidia verbuchten empfindliche Verluste. Der Dollar setzte seine Talfahrt fort, während US-Staatsanleihen gesucht waren – die 10-jährige Rendite fiel auf 4,45 %. Am Gesamtwochenende verlor der Dow 2,2 %, der S&P 500 rund 2 % und der Nasdaq 1,6 %.
Fazit
Die US-Börse durchlief in der Woche eine scharfe Korrekturphase. Getrieben wurde sie durch eine toxische Mischung aus wachsender Staatsverschuldung, einer unkoordinierten Steuer- und Handelspolitik sowie wachsender Skepsis über die Stabilität der US-Wirtschaft. Der Markt sendet damit ein deutliches Signal: Politische Willkür und finanzpolitisches Abenteuer führen zu einer Reaktion, die weder Trump noch der Kongress ignorieren sollten. Anleger flüchteten in sichere Häfen – ein deutliches Warnsignal an die Politik.