Marktüberblick: Eine Woche zwischen Handelskriegsängsten und Banken-Rallye (13. – 17. Oktober 2025)
Die vergangene Handelswoche war geprägt von erheblicher Volatilität, angetrieben durch eine Mischung aus eskalierenden und später nachlassenden Handelsspannungen zwischen den USA und China, Sorgen um die Stabilität regionaler Banken und einer Flut von Unternehmensberichten. Während die Märkte zu Beginn der Woche unter starkem Druck standen, sorgten versöhnliche Töne von US-Präsident Trump und eine Erholung im Bankensektor für einen positiven Wochenausklang.
Marktentwicklung im Überblick: Von Panik zu Optimismus
Die Woche begann mit einem Paukenschlag, als Präsident Trump mit Zöllen von 100 % auf chinesische Waren drohte, was die Märkte weltweit erschütterte. Diese Ankündigung war eine Reaktion auf Pekings Exportkontrollen für Seltene Erden. Die Folge war ein starker Ausverkauf, insbesondere bei Technologie- und Chipwerten.
Zur Wochenmitte verlagerte sich der Fokus auf den US-Bankensektor. Sorgen um die Kreditqualität bei Regionalbanken wie Zions Bancorporation und Western Alliance führten zu erheblichen Kursverlusten und weckten Ängste vor einer breiteren Kreditmarktkrise. Die Renditen für 10-jährige US-Staatsanleihen fielen daraufhin auf den tiefsten Stand seit April, da Anleger in sichere Häfen flüchteten.
Die Wende kam am Freitag: Präsident Trumps Äußerungen, dass die hohen Zölle „nicht nachhaltig“ seien, und die Bestätigung eines Treffens mit Chinas Präsident Xi Jinping beruhigten die Anleger. Gleichzeitig erholten sich die Aktien der Regionalbanken, unterstützt durch besser als erwartete Quartalszahlen von Instituten wie Fifth Third Bancorp und Truist Financial, was die Sorgen vor einer systemischen Krise linderte.
Fazit und Bewertung: Kurzfristige Erleichterung in einem unsicheren Umfeld
Die US-Aktienmärkte konnten die Woche letztlich mit deutlichen Gewinnen beenden. Der Dow Jones und der S&P 500 legten auf Wochensicht um 1,7 % zu, während der Nasdaq sogar um 2,2 % anstieg. Dies zeigt die Widerstandsfähigkeit des Marktes und die schnelle Reaktionsfähigkeit der Anleger auf positive Nachrichten.
Die wichtigsten Fakten der Woche im Detail:
- Handelskonflikt USA-China: Die Woche war ein Paradebeispiel für marktbeeinflussende Rhetorik. Trumps anfängliche Drohungen lösten einen Ausverkauf aus, während seine späteren, gemäßigteren Kommentare eine Rallye auslösten. Dies unterstreicht die anhaltende Abhängigkeit der Märkte von politischen Entwicklungen.
- US-Regionalbanken im Fokus: Die Turbulenzen bei Zions Bancorporation und Western Alliance wegen fauler Kredite sorgten für erhebliche Nervosität. Die schnelle Erholung nach positiven Ergebnissen anderer Banken deutet jedoch darauf hin, dass die Anleger die Probleme als isoliert betrachten und keine breite Bankenkrise erwarten.
- Unternehmensberichte als Stütze: Überraschend gute Quartalsergebnisse, insbesondere von American Express, dessen Aktie um über 7 % zulegte, gaben dem Markt wichtigen Halt. Auch Schwergewichte wie Apple und Visa trugen zu den Gewinnen bei. Auf der Verliererseite standen konjunktursensible Werte wie Caterpillar.
- Anleihen und Währungen: Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihe schwankte stark und erreichte zeitweise ein Tief bei rund 3,95 %, bevor sie sich zum Wochenende wieder über der 4-%-Marke stabilisierte. Der US-Dollar zeigte sich ebenfalls volatil, erholte sich aber nach den positiven Handelssignalen.
- Anhaltender Regierungsstillstand: Der „Government Shutdown“ in den USA ging in die dritte Woche und verzögerte die Veröffentlichung wichtiger Wirtschaftsdaten, was die Unsicherheit für Anleger und die US-Notenbank Federal Reserve erhöhte.
Insgesamt war die Woche ein Mikrokosmos der aktuellen Marktlage: Einerseits hohe Risiken durch geopolitische Spannungen und konjunkturelle Unsicherheiten, andererseits eine bemerkenswerte Fähigkeit zur Erholung, angetrieben von der Hoffnung auf politische Entspannung und soliden Unternehmensgewinnen. Die Anleger bleiben jedoch gut beraten, die Volatilität im Auge zu behalten, da die zugrunde liegenden Probleme – insbesondere der Handelsstreit – weiterhin ungelöst sind.
Am Freitag:
- Der S&P 500 stieg um 34,94 Punkte oder 0,5% auf 6.664,01.
- Der Dow Jones Industrial Average stieg um 238,37 Punkte oder 0,5% auf 46.190,61.
- Der Nasdaq Composite stieg um 117,44 Punkte oder 0,5% auf 22.679,97.
- Der Russell 2000 Index der kleineren Unternehmen fiel um 14,84 Punkte oder 0,6% auf 2.452,17.
Für die Woche:
- Der S&P 500 ist um 111,50 Punkte oder 1,7% gestiegen.
- Der Dow ist um 711,01 Punkte oder 1,6% gestiegen.
- Der Nasdaq ist um 475,54 Punkte oder 2,1% gestiegen.
- Der Russell 2000 ist um 57,58 Punkte oder 2,4% gestiegen.
Für das Jahr:
- Der S&P 500 ist um 782,38 Punkte oder 13,3% gestiegen.
- Der Dow ist um 3.646,39 Punkte oder 8,6% gestiegen.
- Der Nasdaq ist um 3.369,18 Punkte oder 17,4% gestiegen.
- Der Russell 2000 ist um 222,01 Punkte oder 10% gestiegen.
Marktbreite und des TRIN (Arms Index) für NYSE und NASDAQ.
1. Datenauszug
Börse | Issues Traded | Advances | Declines | Unchanged | New Highs | New Lows | Adv Vol | Decl Vol | Total Vol |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
NYSE | 2,864 | 1,823 | 1,009 | 32 | 230 | 136 | 15,870,226,030 | 11,923,476,211 | 28,010,264,892 |
NASDAQ | 5,019 | 2,894 | 2,051 | 74 | 564 | 296 | 27,923,124,513 | 22,822,077,494 | 51,066,129,555 |
NYSE American | 298 | 118 | 174 | 6 | 52 | 16 | 2,583,004,296 | 2,680,002,039 | 5,282,877,490 |
NYSE Arca | 2,457 | 2,148 | 300 | 9 | 317 | 73 | 7,754,277,778 | 6,581,983,331 | 14,504,498,932 |
2. Berechnung der Marktbreite
Börse | Adv/Dec Ratio | % Advances | % Declines | High/Low Ratio |
---|---|---|---|---|
NYSE | 1.81 | 63.6 % | 35.2 % | 1.69 |
NASDAQ | 1.41 | 57.7 % | 40.9 % | 1.91 |
NYSE American | 0.68 | 39.6 % | 58.4 % | 3.25 |
NYSE Arca | 7.16 | 87.4 % | 12.2 % | 4.34 |
Interpretation:
- Eine Adv/Dec Ratio > 1 zeigt eine positive Marktbreite (mehr Gewinner als Verlierer).
- Besonders NYSE Arca weist ein sehr starkes positives Verhältnis auf.
- Nur NYSE American zeigt Schwäche mit mehr Verlierern als Gewinnern.
3. Berechnung des TRIN (Arms Index)
Börse | TRIN-Wert |
---|---|
NYSE | 0.97 |
NASDAQ | 0.99 |
NYSE American | 1.51 |
NYSE Arca | 0.91 |
Interpretation der TRIN-Werte:
- TRIN = 1 → neutraler Markt (Volumen bestätigt Marktbreite).
- TRIN < 1 → Volumen konzentriert sich auf Gewinner (bullisch).
- TRIN > 1 → Volumen konzentriert sich auf Verlierer (bärisch).
Hier zeigt sich: - NYSE, NASDAQ und NYSE Arca mit TRIN unter 1 → bullisches Sentiment.
- NYSE American mit TRIN über 1 → schwaches Marktsegment.
4. Zusammenfassung in Infobox
Kennzahl | NYSE | NASDAQ | NYSE American | NYSE Arca |
---|---|---|---|---|
Advances | 1,823 | 2,894 | 118 | 2,148 |
Declines | 1,009 | 2,051 | 174 | 300 |
New Highs | 230 | 564 | 52 | 317 |
New Lows | 136 | 296 | 16 | 73 |
Adv/Dec Ratio | 1.81 | 1.41 | 0.68 | 7.16 |
High/Low Ratio | 1.69 | 1.91 | 3.25 | 4.34 |
TRIN | 0.97 | 0.99 | 1.51 | 0.91 |
Interpretation | Bullisch-neutral | Bullisch-neutral | Schwach | Sehr bullisch |
5. Kritische Auswertung und Interpretation
Insgesamt signalisiert die Marktbreite zum 17. Oktober 2025 eine überwiegend positive Marktstimmung, mit einer klaren Dominanz der Aufwärtsbewegung in den meisten Handelssegmenten. Besonders auffällig ist die breite Stärke bei NYSE Arca, wo fast neun von zehn gehandelten Titeln im Plus liegen. Das spricht für eine sehr breite Teilnahme am Aufwärtstrend, nicht nur durch wenige große Titel. Auch die New Highs übersteigen die New Lows deutlich, was auf ein wiederauflebendes Momentum hinweist.
Die NYSE und NASDAQ zeigen ein moderat bullisches Bild – das Verhältnis von Gewinnern zu Verlierern liegt über 1, und die TRIN-Werte knapp unter 1 deuten darauf hin, dass auch das gehandelte Volumen die Aufwärtsbewegung stützt. Hierbei handelt es sich um ein „gesünderes“ Marktumfeld, da steigende Kurse durch Volumen bestätigt werden.
Im Gegensatz dazu fällt die NYSE American negativ auf: Sie ist die einzige der vier Handelsplattformen mit einem TRIN über 1 und einem negativen Advance/Decline-Verhältnis. Das weist auf eine Schwäche in kleineren oder spekulativeren Werten hin, die typischerweise an dieser Börse gelistet sind. Dies könnte als Zeichen interpretiert werden, dass die Marktbreite im Small-Cap-Bereich nachlässt, während Large Caps weiterhin Stärke zeigen – ein typisches Spätphasenmuster eines Aufwärtstrends.
Fazit:
Die Daten sprechen für eine bullische Grundtendenz an den großen US-Börsen. Dennoch sollte die Divergenz zwischen NYSE/Arca (stark) und NYSE American (schwach) kritisch beobachtet werden. Eine nachhaltige Hausse ist nur dann stabil, wenn auch Nebenwerte und kleinere Titel wieder verstärkt teilnehmen. Aktuell dominiert jedoch die Stärke der großen Indizes, gestützt durch positive Volumenindikatoren.
U.S. & Americas Stock Indexes
5 DAY | ||
Chg | % Chg | |
Dow Jones | ||
Industrial Average | 711,01 | 1,56 |
Transportation Average | 608,41 | 4,04 |
Utility Average | 12,96 | 1,14 |
65 Composite | 284,33 | 2,02 |
Total Stock Market | 1109,67 | 1,71 |
Barron’s 400 | 19,89 | 1,48 |
S&P | ||
500 Index | 111,5 | 1,7 |
100 Index | 61,54 | 1,88 |
MidCap 400 | 62,01 | 1,96 |
SmallCap 600 | 41,55 | 2,98 |
SuperComp 1500 | 25,57 | 1,74 |
Nasdaq Stock Market | ||
Composite | 475,54 | 2,14 |
Nasdaq 100 | 596,2 | 2,46 |
Biotech | 126,49 | 2,5 |
Other U.S. Indexes | ||
NYSE Composite | 314,54 | 1,49 |
Russell 1000 | 60,27 | 1,68 |
Russell 2000 | 57,58 | 2,4 |
Russell 3000 | 63,89 | 1,71 |
PHLX Gold/Silver | 10,48 | 3,55 |
PHLX Oil Service | 1,81 | 3 |
PHLX Semiconductor | 370,38 | 5,78 |
CBOE Volatility | -0,88 | -4,06 |
KBW Bank | 1,4 | 0,98 |
Value Line (Geometric) | 13,04 | 2,13 |
Alerian MLP | 107,06 | 59,95 |
Die weltweit wichtigsten Aktienindizes
Name | Woche |
Russland RTSI | ‚+5,39% |
Russland MOEX Russia Index | ‚+5,12% |
Südkorea KOSPI | ‚+3,83% |
Frankreich CAC 40 | ‚+3,24% |
USA Russell 2000 | ‚+2,40% |
USA Nasdaq | ‚+2,14% |
Mexiko S&P/BMV IPC | ‚+1,94% |
Brasilien Bovespa | ‚+1,93% |
Indien BSE Sensex | ‚+1,76% |
USA S&P 500 | ‚+1,70% |
Indien Nifty 50 | ‚+1,68% |
Niederlande AEX | ‚+1,64% |
USA Dow Jones | ‚+1,56% |
Euro-Zone Euro Stoxx 50 | ‚+1,39% |
Taiwan Taiwan Weighted | ‚+1,27% |
Schweiz SMI | ‚+1,25% |
Portugal PSI | ‚+1,18% |
Saudi Arabien Tadawul Aktien | ‚+0,98% |
Ungarn Budapest SE | ‚+0,96% |
Kanada S&P/TSX | ‚+0,86% |
Belgien BEL 20 | ‚+0,85% |
Spanien IBEX 35 | ‚+0,81% |
Australien S&P/ASX 200 | ‚+0,41% |
Polen WIG20 | -0,04 % |
Deutschland TecDAX | -0,05 % |
Vietnam VN 30 | -0,17 % |
Schweden OMXS30 | -0,23 % |
China China A50 | -0,57 % |
Italien FTSE MIB | -0,69 % |
Vereinigtes Königreich FTSE 100 | -0,77 % |
Japan Nikkei 225 | -1,05 % |
China Shanghai | -1,47 % |
Deutschland DAX | -1,69 % |
Österreich ATX | -1,89 % |
Israel TA 35 | -2,01 % |
Deutschland SDAX | -2,37 % |
China DJ Shanghai | -2,43 % |
Deutschland MDAX | -2,44 % |
Hongkong Hang Seng | -3,97 % |
USA S&P 500 VIX | -4,06 % |
Indonesien IDX Composite | -4,14 % |
Türkei BIST 100 | -4,77 % |
China SZSE Component | -4,99 % |

Termin | Ereignis / Indikator | Zeitraum / Monat |
---|---|---|
Montag, 20. Oktober 2025 | Lagerbestände | August |
Industrieproduktion | September | |
Industrieproduktion (Jahr) | September | |
Einzelhandelsbestände ohne Fahrzeuge | August | |
US-Frühindikatoren | September | |
Netto Langzeit TIC Flüsse | August | |
Dienstag, 21. Oktober 2025 | Fed-Mitglied Waller spricht | – |
API Rohöllagerbestand | – | |
Mittwoch, 22. Oktober 2025 | Rohöllagerbestände | – |
Rohöllagerbestände in Cushing | – | |
Auktion 20-jähriger Anleihen | – | |
Donnerstag, 23. Oktober 2025 | Folgeanträge Arbeitslosenhilfe | – |
Erstanträge Arbeitslosenhilfe | – | |
Verkäufe bestehender Häuser (Monat) | September | |
Verkäufe bestehender Häuser | September | |
Auktion 5-jähriger TIPS | – | |
Fed’s Balance Sheet | – | |
Freitag, 24. Oktober 2025 | Baugenehmigungen | September |
Verbraucherpreisindex – Kernrate (Jahr) | September | |
Verbraucherpreisindex – Kernrate (Monat) | September | |
Verbraucherpreisindex (VPI) (Monat) | September | |
Verbraucherpreisindex (VPI) (Jahr) | September | |
Einkaufsmanagerindex (EMI) Verarbeitendes Gewerbe | Oktober | |
Einkaufsmanagerindex (EMI) Gesamtindex | Oktober | |
Einkaufsmanagerindex (EMI) Dienstleistungen | Oktober | |
Uni-Michigan: Inflationserwartungen | Oktober | |
Uni-Michigan: 5-jährige Inflationserwartungen | Oktober | |
Uni-Michigan: Konsumentenerwartungen | Oktober | |
Uni-Michigan: Verbrauchervertrauen | Oktober | |
Verkäufe neuer Häuser (Monat) | September | |
Verkäufe neuer Häuser | September | |
Baker Hughes: Zahl der aktiven Ölbohrungen | – | |
Baker Hughes: Gesamtzahl der aktiven Bohrlöcher | – |