Wochenrückblick: US-Börsen 42. KW 2025

Marktüberblick: Eine Woche zwischen Handelskriegsängsten und Banken-Rallye (13. – 17. Oktober 2025)

Die vergangene Handelswoche war geprägt von erheblicher Volatilität, angetrieben durch eine Mischung aus eskalierenden und später nachlassenden Handelsspannungen zwischen den USA und China, Sorgen um die Stabilität regionaler Banken und einer Flut von Unternehmensberichten. Während die Märkte zu Beginn der Woche unter starkem Druck standen, sorgten versöhnliche Töne von US-Präsident Trump und eine Erholung im Bankensektor für einen positiven Wochenausklang.

Marktentwicklung im Überblick: Von Panik zu Optimismus

Die Woche begann mit einem Paukenschlag, als Präsident Trump mit Zöllen von 100 % auf chinesische Waren drohte, was die Märkte weltweit erschütterte. Diese Ankündigung war eine Reaktion auf Pekings Exportkontrollen für Seltene Erden. Die Folge war ein starker Ausverkauf, insbesondere bei Technologie- und Chipwerten.

Zur Wochenmitte verlagerte sich der Fokus auf den US-Bankensektor. Sorgen um die Kreditqualität bei Regionalbanken wie Zions Bancorporation und Western Alliance führten zu erheblichen Kursverlusten und weckten Ängste vor einer breiteren Kreditmarktkrise. Die Renditen für 10-jährige US-Staatsanleihen fielen daraufhin auf den tiefsten Stand seit April, da Anleger in sichere Häfen flüchteten.

Die Wende kam am Freitag: Präsident Trumps Äußerungen, dass die hohen Zölle „nicht nachhaltig“ seien, und die Bestätigung eines Treffens mit Chinas Präsident Xi Jinping beruhigten die Anleger. Gleichzeitig erholten sich die Aktien der Regionalbanken, unterstützt durch besser als erwartete Quartalszahlen von Instituten wie Fifth Third Bancorp und Truist Financial, was die Sorgen vor einer systemischen Krise linderte.

Fazit und Bewertung: Kurzfristige Erleichterung in einem unsicheren Umfeld

Die US-Aktienmärkte konnten die Woche letztlich mit deutlichen Gewinnen beenden. Der Dow Jones und der S&P 500 legten auf Wochensicht um 1,7 % zu, während der Nasdaq sogar um 2,2 % anstieg. Dies zeigt die Widerstandsfähigkeit des Marktes und die schnelle Reaktionsfähigkeit der Anleger auf positive Nachrichten.

Die wichtigsten Fakten der Woche im Detail:

  • Handelskonflikt USA-China: Die Woche war ein Paradebeispiel für marktbeeinflussende Rhetorik. Trumps anfängliche Drohungen lösten einen Ausverkauf aus, während seine späteren, gemäßigteren Kommentare eine Rallye auslösten. Dies unterstreicht die anhaltende Abhängigkeit der Märkte von politischen Entwicklungen.
  • US-Regionalbanken im Fokus: Die Turbulenzen bei Zions Bancorporation und Western Alliance wegen fauler Kredite sorgten für erhebliche Nervosität. Die schnelle Erholung nach positiven Ergebnissen anderer Banken deutet jedoch darauf hin, dass die Anleger die Probleme als isoliert betrachten und keine breite Bankenkrise erwarten.
  • Unternehmensberichte als Stütze: Überraschend gute Quartalsergebnisse, insbesondere von American Express, dessen Aktie um über 7 % zulegte, gaben dem Markt wichtigen Halt. Auch Schwergewichte wie Apple und Visa trugen zu den Gewinnen bei. Auf der Verliererseite standen konjunktursensible Werte wie Caterpillar.
  • Anleihen und Währungen: Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihe schwankte stark und erreichte zeitweise ein Tief bei rund 3,95 %, bevor sie sich zum Wochenende wieder über der 4-%-Marke stabilisierte. Der US-Dollar zeigte sich ebenfalls volatil, erholte sich aber nach den positiven Handelssignalen.
  • Anhaltender Regierungsstillstand: Der „Government Shutdown“ in den USA ging in die dritte Woche und verzögerte die Veröffentlichung wichtiger Wirtschaftsdaten, was die Unsicherheit für Anleger und die US-Notenbank Federal Reserve erhöhte.

Insgesamt war die Woche ein Mikrokosmos der aktuellen Marktlage: Einerseits hohe Risiken durch geopolitische Spannungen und konjunkturelle Unsicherheiten, andererseits eine bemerkenswerte Fähigkeit zur Erholung, angetrieben von der Hoffnung auf politische Entspannung und soliden Unternehmensgewinnen. Die Anleger bleiben jedoch gut beraten, die Volatilität im Auge zu behalten, da die zugrunde liegenden Probleme – insbesondere der Handelsstreit – weiterhin ungelöst sind.

Am Freitag:

  • Der S&P 500 stieg um 34,94 Punkte oder 0,5% auf 6.664,01.
  • Der Dow Jones Industrial Average stieg um 238,37 Punkte oder 0,5% auf 46.190,61.
  • Der Nasdaq Composite stieg um 117,44 Punkte oder 0,5% auf 22.679,97.
  • Der Russell 2000 Index der kleineren Unternehmen fiel um 14,84 Punkte oder 0,6% auf 2.452,17.

Für die Woche:

  • Der S&P 500 ist um 111,50 Punkte oder 1,7% gestiegen.
  • Der Dow ist um 711,01 Punkte oder 1,6% gestiegen.
  • Der Nasdaq ist um 475,54 Punkte oder 2,1% gestiegen.
  • Der Russell 2000 ist um 57,58 Punkte oder 2,4% gestiegen.

Für das Jahr:

  • Der S&P 500 ist um 782,38 Punkte oder 13,3% gestiegen.
  • Der Dow ist um 3.646,39 Punkte oder 8,6% gestiegen.
  • Der Nasdaq ist um 3.369,18 Punkte oder 17,4% gestiegen.
  • Der Russell 2000 ist um 222,01 Punkte oder 10% gestiegen.

Marktbreite und des TRIN (Arms Index) für NYSE und NASDAQ.

1. Datenauszug

BörseIssues TradedAdvancesDeclinesUnchangedNew HighsNew LowsAdv VolDecl VolTotal Vol
NYSE2,8641,8231,0093223013615,870,226,03011,923,476,21128,010,264,892
NASDAQ5,0192,8942,0517456429627,923,124,51322,822,077,49451,066,129,555
NYSE American298118174652162,583,004,2962,680,002,0395,282,877,490
NYSE Arca2,4572,1483009317737,754,277,7786,581,983,33114,504,498,932

2. Berechnung der Marktbreite

BörseAdv/Dec Ratio% Advances% DeclinesHigh/Low Ratio
NYSE1.8163.6 %35.2 %1.69
NASDAQ1.4157.7 %40.9 %1.91
NYSE American0.6839.6 %58.4 %3.25
NYSE Arca7.1687.4 %12.2 %4.34

Interpretation:

  • Eine Adv/Dec Ratio > 1 zeigt eine positive Marktbreite (mehr Gewinner als Verlierer).
  • Besonders NYSE Arca weist ein sehr starkes positives Verhältnis auf.
  • Nur NYSE American zeigt Schwäche mit mehr Verlierern als Gewinnern.

3. Berechnung des TRIN (Arms Index)

BörseTRIN-Wert
NYSE0.97
NASDAQ0.99
NYSE American1.51
NYSE Arca0.91

Interpretation der TRIN-Werte:

  • TRIN = 1 → neutraler Markt (Volumen bestätigt Marktbreite).
  • TRIN < 1 → Volumen konzentriert sich auf Gewinner (bullisch).
  • TRIN > 1 → Volumen konzentriert sich auf Verlierer (bärisch).
    Hier zeigt sich:
  • NYSE, NASDAQ und NYSE Arca mit TRIN unter 1 → bullisches Sentiment.
  • NYSE American mit TRIN über 1 → schwaches Marktsegment.

4. Zusammenfassung in Infobox

KennzahlNYSENASDAQNYSE AmericanNYSE Arca
Advances1,8232,8941182,148
Declines1,0092,051174300
New Highs23056452317
New Lows1362961673
Adv/Dec Ratio1.811.410.687.16
High/Low Ratio1.691.913.254.34
TRIN0.970.991.510.91
InterpretationBullisch-neutralBullisch-neutralSchwachSehr bullisch

5. Kritische Auswertung und Interpretation

Insgesamt signalisiert die Marktbreite zum 17. Oktober 2025 eine überwiegend positive Marktstimmung, mit einer klaren Dominanz der Aufwärtsbewegung in den meisten Handelssegmenten. Besonders auffällig ist die breite Stärke bei NYSE Arca, wo fast neun von zehn gehandelten Titeln im Plus liegen. Das spricht für eine sehr breite Teilnahme am Aufwärtstrend, nicht nur durch wenige große Titel. Auch die New Highs übersteigen die New Lows deutlich, was auf ein wiederauflebendes Momentum hinweist.

Die NYSE und NASDAQ zeigen ein moderat bullisches Bild – das Verhältnis von Gewinnern zu Verlierern liegt über 1, und die TRIN-Werte knapp unter 1 deuten darauf hin, dass auch das gehandelte Volumen die Aufwärtsbewegung stützt. Hierbei handelt es sich um ein „gesünderes“ Marktumfeld, da steigende Kurse durch Volumen bestätigt werden.

Im Gegensatz dazu fällt die NYSE American negativ auf: Sie ist die einzige der vier Handelsplattformen mit einem TRIN über 1 und einem negativen Advance/Decline-Verhältnis. Das weist auf eine Schwäche in kleineren oder spekulativeren Werten hin, die typischerweise an dieser Börse gelistet sind. Dies könnte als Zeichen interpretiert werden, dass die Marktbreite im Small-Cap-Bereich nachlässt, während Large Caps weiterhin Stärke zeigen – ein typisches Spätphasenmuster eines Aufwärtstrends.

Fazit:
Die Daten sprechen für eine bullische Grundtendenz an den großen US-Börsen. Dennoch sollte die Divergenz zwischen NYSE/Arca (stark) und NYSE American (schwach) kritisch beobachtet werden. Eine nachhaltige Hausse ist nur dann stabil, wenn auch Nebenwerte und kleinere Titel wieder verstärkt teilnehmen. Aktuell dominiert jedoch die Stärke der großen Indizes, gestützt durch positive Volumenindikatoren.

U.S. & Americas Stock Indexes

5 DAY
Chg% Chg
Dow Jones
Industrial Average711,011,56
Transportation Average608,414,04
Utility Average12,961,14
65 Composite284,332,02
Total Stock Market1109,671,71
Barron’s 40019,891,48
S&P
500 Index111,51,7
100 Index61,541,88
MidCap 40062,011,96
SmallCap 60041,552,98
SuperComp 150025,571,74
Nasdaq Stock Market
Composite475,542,14
Nasdaq 100596,22,46
Biotech126,492,5
Other U.S. Indexes
NYSE Composite314,541,49
Russell 100060,271,68
Russell 200057,582,4
Russell 300063,891,71
PHLX Gold/Silver10,483,55
PHLX Oil Service1,813
PHLX Semiconductor370,385,78
CBOE Volatility-0,88-4,06
KBW Bank1,40,98
Value Line (Geometric)13,042,13
Alerian MLP107,0659,95

Die weltweit wichtigsten Aktienindizes

NameWoche
Russland RTSI‚+5,39%
Russland MOEX Russia Index‚+5,12%
Südkorea KOSPI‚+3,83%
Frankreich CAC 40‚+3,24%
USA Russell 2000‚+2,40%
USA Nasdaq‚+2,14%
Mexiko S&P/BMV IPC‚+1,94%
Brasilien Bovespa‚+1,93%
Indien BSE Sensex‚+1,76%
USA S&P 500‚+1,70%
Indien Nifty 50‚+1,68%
Niederlande AEX‚+1,64%
USA Dow Jones‚+1,56%
Euro-Zone Euro Stoxx 50‚+1,39%
Taiwan Taiwan Weighted‚+1,27%
Schweiz SMI‚+1,25%
Portugal PSI‚+1,18%
Saudi Arabien Tadawul Aktien‚+0,98%
Ungarn Budapest SE‚+0,96%
Kanada S&P/TSX‚+0,86%
Belgien BEL 20‚+0,85%
Spanien IBEX 35‚+0,81%
Australien S&P/ASX 200‚+0,41%
Polen WIG20-0,04 %
Deutschland TecDAX-0,05 %
Vietnam VN 30-0,17 %
Schweden OMXS30-0,23 %
China China A50-0,57 %
Italien FTSE MIB-0,69 %
Vereinigtes Königreich FTSE 100-0,77 %
Japan Nikkei 225-1,05 %
China Shanghai-1,47 %
Deutschland DAX-1,69 %
Österreich ATX-1,89 %
Israel TA 35-2,01 %
Deutschland SDAX-2,37 %
China DJ Shanghai-2,43 %
Deutschland MDAX-2,44 %
Hongkong Hang Seng-3,97 %
USA S&P 500 VIX-4,06 %
Indonesien IDX Composite-4,14 %
Türkei BIST 100-4,77 %
China SZSE Component-4,99 %

TerminEreignis / IndikatorZeitraum / Monat
Montag, 20. Oktober 2025LagerbeständeAugust
IndustrieproduktionSeptember
Industrieproduktion (Jahr)September
Einzelhandelsbestände ohne FahrzeugeAugust
US-FrühindikatorenSeptember
Netto Langzeit TIC FlüsseAugust
Dienstag, 21. Oktober 2025Fed-Mitglied Waller spricht
API Rohöllagerbestand
Mittwoch, 22. Oktober 2025Rohöllagerbestände
Rohöllagerbestände in Cushing
Auktion 20-jähriger Anleihen
Donnerstag, 23. Oktober 2025Folgeanträge Arbeitslosenhilfe
Erstanträge Arbeitslosenhilfe
Verkäufe bestehender Häuser (Monat)September
Verkäufe bestehender HäuserSeptember
Auktion 5-jähriger TIPS
Fed’s Balance Sheet
Freitag, 24. Oktober 2025BaugenehmigungenSeptember
Verbraucherpreisindex – Kernrate (Jahr)September
Verbraucherpreisindex – Kernrate (Monat)September
Verbraucherpreisindex (VPI) (Monat)September
Verbraucherpreisindex (VPI) (Jahr)September
Einkaufsmanagerindex (EMI) Verarbeitendes GewerbeOktober
Einkaufsmanagerindex (EMI) GesamtindexOktober
Einkaufsmanagerindex (EMI) DienstleistungenOktober
Uni-Michigan: InflationserwartungenOktober
Uni-Michigan: 5-jährige InflationserwartungenOktober
Uni-Michigan: KonsumentenerwartungenOktober
Uni-Michigan: VerbrauchervertrauenOktober
Verkäufe neuer Häuser (Monat)September
Verkäufe neuer HäuserSeptember
Baker Hughes: Zahl der aktiven Ölbohrungen
Baker Hughes: Gesamtzahl der aktiven Bohrlöcher

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