Der „Global Wealth Report 2025“ von UBS zeichnet ein umfassendes Bild der weltweiten Vermögensverteilung, ihrer Entwicklung und regionaler Unterschiede im Jahr 2024. Die Kernaussagen lassen sich wie folgt gliedern:
1. Globaler Vermögenszuwachs, aber ungleich verteilt
Nach einem Rückgang im Jahr 2022 wuchs das globale Vermögen 2024 erneut, angetrieben von starken Finanzmärkten in Nordamerika und einem stabilen US-Dollar. Insgesamt stieg das weltweite Vermögen um 4,6 % (in USD), wobei die Region Amerika mit über 11 % das deutlichste Wachstum verzeichnete. Europa und Asien hinkten mit unter 3 % bzw. unter 0,5 % hinterher.
2. USA als Zentrum des Wohlstands
Die Vereinigten Staaten sind mit 23,8 Millionen Millionären weiterhin das vermögendste Land der Welt. Dort wurden 2024 über 379.000 neue Millionäre gezählt – mehr als 1.000 pro Tag. Damit entfallen knapp 40 % aller USD-Millionäre weltweit auf die USA. Besonders stark wuchs die Gruppe der „EMILLIs“ (Everyday Millionaires mit 1–5 Mio. USD), deren Zahl sich seit 2000 auf 52 Millionen vervierfacht hat.
3. Regionale Gewinner und Verlierer
Während Nordamerika und Osteuropa überdurchschnittlich stark an Vermögen zulegten, verzeichneten Westeuropa, Ozeanien und Lateinamerika Rückgänge. Länder wie die Türkei (+8,4 %) oder die Vereinigten Arabischen Emirate (+5,8 %) wiesen das höchste prozentuale Wachstum bei Millionären auf. Japan verlor hingegen 33.000 Millionäre, ebenso verzeichneten Griechenland, Mexiko und Deutschland leichte Rückgänge.
4. Konzentration des Reichtums
Rund 60 Millionen Menschen weltweit besitzen zusammen 226 Billionen USD – fast die Hälfte des weltweiten Vermögens. Die USA und China vereinen über 50 % davon. Dabei ist das Vermögen extrem ungleich verteilt: 15 „Zentibillionäre“ (über 100 Mrd. USD) halten gemeinsam 2,4 Billionen USD. Der Gini-Koeffizient – ein Maß für Ungleichheit – ist in Ländern wie Brasilien (0,82), Russland (0,82) und den USA (0,74) besonders hoch.
5. Vermögenszuwachs vs. reale Verteilung
Der Report zeigt eine bedeutsame Differenz zwischen durchschnittlichem und mittlerem Vermögen: Während das durchschnittliche Vermögen stark von sehr reichen Personen verzerrt wird, stieg das mittlere Vermögen z. B. in den USA real um über 45 %. Das deutet auf einen gewissen Wohlstandsgewinn in der Mitte der Gesellschaft hin, auch wenn der Vermögenszuwachs an der Spitze weiterhin schneller erfolgt.
6. Prognose: Fortsetzung des Trends
UBS erwartet, dass bis 2029 weitere 5,34 Millionen Menschen den Status eines USD-Millionärs erreichen werden. Nordamerika und China werden laut Prognose die Hauptmotoren des Vermögenswachstums bleiben.
Fazit:
Der Bericht offenbart eindrucksvoll das weltweite Vermögenswachstum, macht jedoch auch deutlich, wie ungleich dieses verteilt ist – sowohl zwischen als auch innerhalb einzelner Länder. Die zunehmende Konzentration des Reichtums sowie strukturelle Ungleichheiten rücken verstärkt in den Fokus wirtschafts- und gesellschaftspolitischer Debatten. Besonders brisant: Der Wohlstand wächst nicht flächendeckend, sondern entfaltet sich vor allem dort, wo Kapital bereits in hoher Konzentration vorhanden ist.