Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte im September 2025

1. Gesamtentwicklung der Erzeugerpreise (September 2025)

  • +2,2 % gegenüber September 2024
  • –1,5 % gegenüber August 2025

Die Jahresveränderungsrate bleibt damit zum zweiten Monat in Folge gleich. Der Rückgang zum Vormonat zeigt jedoch eine kurzfristige Entspannung.

Kritische Einordnung:
Die gleichbleibende Jahresrate bei fallendem Monatswert lässt vermuten, dass der Preisauftrieb vor allem aus früheren Monaten stammt und aktuell an Dynamik verliert. Ein Trendwechsel wäre aber erst bei mehreren Monaten mit negativen Monatsraten plausibel.

2. Pflanzliche Erzeugnisse

  • –10,5 % zum Vorjahresmonat
  • –3,7 % zum Vormonat

Haupttreiber: Speisekartoffeln

  • –44,0 % zum Vorjahr
  • deutliche weitere Verbilligung gegenüber dem Vormonat (–27,7 %)

Weitere Bereiche

  • Gemüse insgesamt: –4,8 %
    • besonders stark: Gurken –28,7 %, Eissalat –7,8 %, Kohlgemüse –7,1 %
    • Ausnahme: Champignons +8,8 %
  • Obst: –0,6 % (erster Rückgang seit April 2023)
    • Erdbeeren –11 %, Tafeläpfel +5,7 %
  • Getreide: –11,5 %
  • Handelsgewächse: –12,3 % (Raps als Ausnahme +1,5 %)
  • Futterpflanzen: –9,3 %
  • Wein: +2,1 %

Kritische Einordnung:
Der starke Preisrückgang bei Kartoffeln verzerrt das Gesamtbild der pflanzlichen Erzeugnisse erheblich. Viele andere Produkte verzeichnen zwar ebenfalls Rückgänge, aber deutlich moderater. Zudem sind einzelne positive Ausreißer (Wein, Raps, Champignons, Äpfel) ein Hinweis auf segmentspezifische Marktbedingungen wie Witterung, Nachfrageverschiebungen oder Lagerbestände.

3. Tierische Erzeugnisse

  • +9,9 % zum Vorjahresmonat
  • –0,4 % zum Vormonat

Tiere insgesamt:

  • +11,5 % zum Vorjahr
    • Rinder: +42,1 %
    • Schlachtschweine: –4,6 %
    • Geflügel: +10,9 %
      • Enten/Puten +16,3 %
      • Hähnchen +7,6 %

Tierische Erzeugnisse:

  • Milch: +8,2 % zum Vorjahr, –1,6 % zum Vormonat
  • Eier: +9,7 %

Kritische Einordnung:
Der extreme Preisanstieg bei Rindern ist auffällig und dominiert die Entwicklung der Tierpreise. Dies könnte auf Angebotsverknappungen, gestiegene Futterkosten oder strukturelle Veränderungen (z. B. Bestandsabbau) hinweisen. Dass Schweinepreise gleichzeitig sinken, deutet auf klare Marktsegmentierung innerhalb der tierischen Erzeugung hin.

4. Gesamtbewertung und mögliche Interpretationen

Warum steigen die Gesamterzeugerpreise trotz starker Pflanzenpreisrückgänge?

Weil der deutliche Preisanstieg im Bereich tierischer Produkte – besonders Rinder, Geflügel, Milch, Eier – die deutlichen Rückgänge im Pflanzenbereich überkompensiert.

Marktlage und Trends

  • Die Entwicklung ist stark zweigeteilt:
    pflanzliche Produkte ← fallende Preise
    tierische Produkte ← steigende Preise
  • Kurzfristig zeigt die Monatsrate einen Rückgang in beiden Gruppen, was auf eine allgemeine Abschwächung hindeuten könnte.
  • Der extreme Rückgang bei Kartoffeln stellt einen Einmaleffekt dar, der jedoch das Gesamtbild im Pflanzenbereich maßgeblich prägt.

Quelle: Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte im September 2025: +2,2 % gegenüber September 2024 – Statistisches Bundesamt

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