Pressemitteilung des Statistischen Bundesamts zu den integrierten kommunalen Schulden 2024.
1. Zentrale Ergebnisse
- Gesamtverschuldung 2024:
Die integrierte kommunale Verschuldung steigt gegenüber Jahresbeginn um 6,3 % auf 343,8 Mrd. Euro bzw. 4.448 Euro pro Kopf. - Stärkste Schuldenzunahme nach Sektoren:
Haupttreiber sind die kommunalen Kernhaushalte (+10,9 %) und Extrahaushalte (+9,5 %).
Die Schulden kommunaler Beteiligungen stiegen moderater um 2,4 %. - Höchste Pro-Kopf-Verschuldung:
Hessen mit 6.291 Euro pro Kopf, dicht gefolgt vom Saarland (6.100 Euro). - Dynamik nach Bundesländern:
- NRW weist mit +9,9 % den größten Anstieg auf.
- Rheinland-Pfalz verzeichnet aufgrund eines Entschuldungsprogramms den stärksten Rückgang (–10,2 %) und liegt damit unter dem Bundesschnitt (4.253 Euro pro Kopf).

2. Regionale Unterschiede
2.1 Länder mit hoher Pro-Kopf-Verschuldung
- Hessen: Führt das Ranking an; der Anstieg um 6,8 % führt zu neuem Spitzenwert.
- Saarland: Zweithöchster Wert, aber geringes Wachstum (+1,4 %) wegen Übernahme kommunaler Kassenkredite durch das Land („Saarlandpakt“).
2.2 Länder mit starkem Schuldenwachstum
- NRW: +9,9 % – stärkster Zuwachs bundesweit.
- Schleswig-Holstein: +8,9 %.
- Bayern: +8,0 %, trotz weiterhin vergleichsweise niedriger Pro-Kopf-Werte (3.453 Euro).
2.3 Länder mit Schuldenabbau
- Rheinland-Pfalz: –10,2 % dank des Programms PEK-RP, das Liquiditätskredite übernimmt.
- Geringste Pro-Kopf-Verschuldung bundesweit:
- Brandenburg: 2.587 Euro
- Sachsen: 3.148 Euro