Bundesbank-Bericht 2025: Bargeld wird in Deutschland fast universell akzeptiert

Monatsberichts der Deutschen Bundesbank zum Thema „Bargeldakzeptanz in Deutschland“ vom Dezember 2025.

Kernaussage

Bargeld ist in Deutschland weiterhin fast universell einsetzbar. Eine umfangreiche Studie mittels Testkäufen bestätigte, dass die Akzeptanz von Bargeld im Einzelhandel, in der Gastronomie und bei Dienstleistern außerordentlich hoch ist.

Wichtige Ergebnisse im Detail

1. Sehr hohe Akzeptanzquote (Einzelhandel & Gastronomie)

  • Gesamtergebnis: Bei 99,4 % der rund 2.000 durchgeführten Testkäufe wurde Bargeld akzeptiert.
  • Ablauf: In 98,7 % der Fälle war die Barzahlung sofort möglich, in weiteren 0,7 % auf Nachfrage oder an einer anderen Kasse.
  • Branchen: Die Akzeptanz liegt in allen untersuchten Bereichen (Lebensmittel, Gastronomie, Friseure, etc.) bei über 97 %. Die „geringste“ Quote hatten Tankstellen (97,2 %), bedingt durch reine SB-Tankstellen.

2. Gründe für Ablehnung

  • Wo Bargeld abgelehnt wurde, lagen oft temporäre Gründe vor (z. B. fehlendes Wechselgeld oder defekte Kassen: 42,8 % der Ablehnungen).
  • Strukturelle Ablehnung fand sich vor allem dort, wo ausschließlich Selbstbedienungskassen (SB-Kassen) oder Automaten zur Verfügung standen. An SB-Kassen war eine Barzahlung häufig (in ca. 75 % der Fälle) technisch nicht möglich.

3. Weitere Bezahlsituationen (Bus & Behörden)
Da diese Bereiche nicht Teil der großen Unternehmensstichprobe waren, wurden hierfür separate, kleinere Tests (je 30 Fälle) durchgeführt:

  • Öffentlicher Nahverkehr (Bus): In allen 30 Fällen (100 %) war es möglich, das Ticket bar zu zahlen (entweder am Automaten an der Haltestelle oder direkt im Bus).
  • Behörden (Bürgerämter/Kfz-Zulassung): Hier war die Barzahlung schwieriger. In 8 von 30 Fällen konnte die Dienstleistung nicht bar bezahlt werden. Oft muss an Kassenautomaten gezahlt werden; eine direkte Barzahlung beim Sachbearbeiter ist selten möglich.

4. Vergleich zur Wahrnehmung

  • Die durch Testkäufe ermittelte tatsächliche Akzeptanz (99,4 %) liegt höher als die in Umfragen zur subjektiven Wahrnehmung der Bevölkerung (ca. 94 % in 2023).
  • Verkaufsstellen, die kein Bargeld annehmen, werden von Testern oft als „moderner“ wahrgenommen und richten sich eher an ein jüngeres Publikum.

Fazit der Bundesbank

Die Studie zeigt, dass die Wahlfreiheit zwischen Bargeld und unbaren Zahlungsmitteln im deutschen Alltag weitestgehend gewährleistet ist. Dennoch sieht die Bundesbank – insbesondere im Hinblick auf SB-Kassen und Behörden – Handlungsbedarf, um sicherzustellen, dass Bargeld auch in Zukunft als inklusives und krisensicheres Zahlungsmittel flächendeckend nutzbar bleibt.


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