Die häufigsten Fehler bei ETF-Sparern

Die acht Kardinalfehler, die Anleger bei ETFs begehen. Trotz verlockender Renditeerwartungen von 7–8 % bei breit gestreuten Indexfonds scheitern viele daran, diese langfristig zu erreichen. Die Experten teilen eigene Erfahrungen und Empfehlungen von Fachleuten. Hier die zentralen Punkte:

1. Zu viele unterschiedliche Aktien-ETFs im Depot

  • Problem: Anleger kaufen impulsiv Trends nach (z. B. nach Nachrichten), was zu einem „Kessel Buntes“ führt und Klumpenrisiken schafft – oft dominieren nur wenige Tech-Giganten (wie Nvidia, Microsoft).
  • Tipp: Reduzieren auf einen breiten ETF, z. B. MSCI All Country World (ACWI) oder idealerweise MSCI ACWI Investable Markets Index (IMI) mit 8.000 Aktien aus 47 Ländern. Das deckt den globalen Markt ab, ohne Komplexität.

2. Zu hoher Aktienanteil ohne Risikobewertung

  • Problem: Ein reines Aktienportfolio ist volatil; viele unterschätzen Panik bei Abstürzen (z. B. 10–20 % Rückgang).
  • Tipp: Vorab Risikoneigung prüfen – z. B. 50–70 % Aktien je nach Alter und Horizont (länger = mehr Aktien). Ergänzen mit Anleihen-ETFs oder gemischten Fonds. Wichtig: Kann ich mit Verlusten gut schlafen? Es gibt Tausende ETFs zur Diversifikation.

3. Panikverkauf und Markttiming

  • Problem: Reflex: Aussteigen bei Rückgängen und später einsteigen („Hin und her macht Taschen leer“). Das scheitert meist und ist reines Glück.
  • Tipp: Bleiben Sie investiert – Timing gelingt selbst Profis selten. Akademische Studien belegen: Wer timt, verliert langfristig. Demut vor den Märkten wahren.

4. Zu kurzer Anlagehorizont

  • Problem: Aktien-ETFs schwanken stark; im Worst Case (aus der Historie) dauert Erholung nach Crashs bis zu 12 Jahren.
  • Tipp: Mindestens 12 Jahre Horizont für Aktien-ETFs anpeilen, ohne starre Ziele (z. B. kein „Genau 2037 kaufen“). Bei Bedarf frühzeitig in sichere Anlagen umschichten.

5. Übermäßiges Setzen auf Themen-ETFs (z. B. Cannabis, Rüstung)

  • Problem: Diese ETFs starten oft am Boom-Höhepunkt und floppen (z. B. Cannabis). Sie sind Wetten, die selten aufgehen.
  • Tipp: Maximal 10–15 % des Portfolios; Rest in breiten ETFs. Themen-ETFs sind „Salz in der Suppe“, aber riskant wie Einzelaktien.

6. Kein Rebalancing des Depots

  • Problem: Nach dem Aufbau verschiebt sich die ursprüngliche Asset-Allokation (z. B. 70 % Aktien, 30 % Anleihen) durch Kursentwicklungen, was das Risiko erhöht – z. B. werden Aktienanteile zu hoch, wenn sie steigen.
  • Tipp: Führe jährlich ein Rebalancing durch, indem du Anteile verkaufst und aufstockst, um die Zielallokation wiederherzustellen. Nutze Tools oder Apps für Automatisierung, besonders vor dem Rentenstart, um Stabilität zu gewährleisten.

7. Zu hohe Kosten für ETF-Handel und -Wahl ignorieren

  • Problem: Hohe Transaktionsgebühren (z. B. Orderkosten bei häufigem Handeln) oder teure ETFs (TER über 0,2–0,3 %) fressen langfristig Rendite – bei 7 % p.a. können 1 % Kosten die Hälfte der Erträge schmälern.
  • Tipp: Wähle ETFs mit niedriger TER (unter 0,2 %), nutze kostenlose Sparpläne bei Brokern und minimiere Trades. Vergleiche immer die „Tracking Difference“ im Fact Sheet.

8. Klumpenrisiken durch Überschneidungen

  • Problem: Viele ETFs (z. B. MSCI World + S&P 500) decken dieselben Top-Aktien (wie die „Magnificent Seven“) ab, was zu Konzentration auf wenige Firmen führt und das Portfolio anfällig für Sektorrückgänge macht.
  • Tipp: Prüfe im Fact Sheet die Top-Holdings und Sektorverteilung; baue ein Portfolio mit komplementären ETFs (z. B. Emerging Markets oder Value-Fokus) und beschränke einen Sektor auf max. 20–30 %.

Die Experten betonen: ETFs sind einfach, aber Disziplin und Langfristigkeit entscheiden. Den detaillierten Text von Markus Hinterberger und Andreas Neuhaus gibt’s verlinkt in den Show-Notes. Ein ehrliches Gespräch mit praktischen Warnungen vor eigenen Fehlern – empfehlenswert für Einsteiger!


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