Die SPD-Minister und Staatsministerinnen im Kabinett Merz – Stand: Mai 2025

Die SPD hat sich am 5. Mai 2025 auf ihre Mitglieder im neuen Bundeskabinett verständigt. In der Koalition mit CDU und CSU setzt die Partei auf eine Kombination aus Erfahrung und personeller Erneuerung. Das Führungstrio – Lars Klingbeil, Saskia Esken und Matthias Miersch – betont in einer Erklärung, man habe ein Team zusammengestellt, „in dem erfahrene Persönlichkeiten aus Bundes- und Landespolitik auf neue Gesichter treffen, die für den Generationswechsel in der SPD stehen.“

Die neun SPD-Mitglieder der neuen Bundesregierung

Ministerinnen und Minister (7 Positionen)

  1. Lars Klingbeil (47)Bundesminister der Finanzen, Vizekanzler
    Der Parteivorsitzende übernimmt ein zentrales Machtressort. Mit ihm verbindet sich die Hoffnung, die Investitionspolitik sozialdemokratisch zu prägen, ohne den Koalitionsfrieden mit der Union zu gefährden.
  2. Boris Pistorius (65)Bundesminister der Verteidigung
    Der einzige SPD-Minister, der im Amt bleibt. Pistorius gilt als Hardliner in Sicherheitsfragen und als politisches Schwergewicht mit hoher Beliebtheit in der Bevölkerung.
  3. Bärbel Bas (57)Bundesministerin für Arbeit und Soziales
    Die bisherige Bundestagspräsidentin wird Nachfolgerin von Hubertus Heil. Ihr Profil in sozialpolitischen Fragen und ihre parlamentarische Erfahrung sollen Kontinuität garantieren.
  4. Dr. Stefanie Hubig (56)Bundesministerin der Justiz und für Verbraucherschutz
    Als langjährige Bildungsministerin in Rheinland-Pfalz bringt sie Verwaltungserfahrung und juristische Expertise mit.
  5. Reem Alabali-Radovan (35)Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
    Sie steht für eine junge, diverse SPD. Die gebürtige Irakerin war bislang Integrationsbeauftragte und will nun die deutsche Entwicklungspolitik modernisieren.
  6. Carsten Schneider (49)Bundesminister für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit
    Der vormalige Ostbeauftragte bekommt ein neu strukturiertes Ressort, das eine Schlüsselfunktion im Klimabereich einnehmen soll.
  7. Verena Hubertz (37)Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen
    Die Unternehmerin und Bundestagsabgeordnete will den sozialen Wohnungsbau voranbringen und die Bauwirtschaft digitalisieren.

Staatsministerinnen (2 Positionen mit Kabinettsrang)

  1. Elisabeth Kaiser (38)Staatsministerin, Beauftragte der Bundesregierung für Ostdeutschland
    Sie soll als Thüringerin die ostdeutschen Interessen stärken und das Vertrauen in den Staat in strukturschwachen Regionen fördern.
  2. Natalie Pawlik (32)Staatsministerin, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration
    Die aus Russland stammende Sozialdemokratin bringt eigene Migrationserfahrung ein und soll die Integrationspolitik neu ausrichten.

Politische Bewertung und Einordnung

Die SPD-Besetzung spiegelt eine klare Strategie wider: personelle Erneuerung, Diversität und Geschlechterparität. Sechs der neun Regierungsmitglieder sind Frauen, vier von ihnen unter 40 Jahre alt – das ist ein Bruch mit alten Strukturen und eine bewusste Abgrenzung von der Ära Scholz.

Auffällig bleibt, dass Co-Parteivorsitzende Saskia Esken trotz ihrer Funktion kein Regierungsamt übernimmt. Auch Hubertus Heil, über Jahre Gesicht der SPD-Sozialpolitik, spielt künftig keine Rolle mehr. Beide Entscheidungen könnten Ausdruck innerparteilicher Machtverschiebungen oder bewusster Verjüngung sein.

Fazit: Die SPD versucht, sich in der Großen Koalition unter Merz nicht auf Nebenrollen beschränken zu lassen. Ob das gelingt, hängt nicht nur vom Personal, sondern auch von der inhaltlichen Durchsetzungskraft in einem konservativ dominierten Kabinett ab.


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