Dividenden stellen eine der wesentlichen Formen der Gewinnausschüttung an Aktionäre dar und spielen eine zentrale Rolle in der Unternehmensfinanzierung sowie der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Anlegern. Dividenden stellen nicht nur ein Instrument zur Belohnung von Aktionären für ihre Investitionen dar, sondern können zudem als Indikator für die finanzielle Stabilität und die Erfolgsgeschichte eines Unternehmens dienen. Die Art und Weise der Ausschüttung von Dividenden variiert jedoch in beträchtlichem Maße und ist von einer Vielzahl von Faktoren abhängig. Dazu zählen unter anderem die Unternehmensstrategie, die geltenden rechtlichen Rahmenbedingungen, die Branche sowie die Präferenzen der Aktionäre. Im Folgenden werden 13 verschiedene Arten von Dividenden vorgestellt, die jeweils ihre eigenen Besonderheiten und Anwendungsfälle aufweisen. Die Übersicht verdeutlicht die Flexibilität, mit der Unternehmen ihre Gewinne oder Vermögenswerte an die Anteilseigner verteilen können, und zeigt auf, dass Dividenden sowohl als finanzielle Belohnung als auch als Instrument zur Unternehmenssteuerung genutzt werden können.
- Bardividende
Definition: Eine klassische Dividende, bei der der Gewinn eines Unternehmens nach Abzug von Steuern direkt in Geldform an die Aktionäre ausgeschüttet wird.
Besonderheit: Sie wird meist einmal jährlich gezahlt, nach der Hauptversammlung und Genehmigung der Dividendenhöhe.
Typisch für: Länder wie Deutschland, wo Dividenden oft jährlich ausgezahlt werden. - Überdividende (auch Sonderdividende)
Definition: Eine zusätzliche Dividendenzahlung, die aufgrund eines außergewöhnlichen Ereignisses, wie einem besonders hohen Gewinn oder einem Vermögensverkauf, ausgeschüttet wird.
Besonderheit: Kann steuerlich begünstigt oder sogar steuerfrei sein, wenn sie aus bestimmten Rücklagen stammt. - Vorzugsdividende
Definition: Eine höhere Dividende, die an Aktionäre mit Vorzugsaktien ausgeschüttet wird. Sie ist oft mit dem Verzicht auf Stimmrechte verbunden.
Besonderheit: Kann auch nachträglich gezahlt werden, falls Dividenden für ein Jahr ausgesetzt wurden. - Stockdividende
Definition: Eine Dividendenzahlung, bei der Aktionäre zusätzliche Aktien des Unternehmens anstelle von Bargeld erhalten.
Besonderheit: Belässt das Kapital im Unternehmen und steigert die Aktienanzahl der Aktionäre. - Abschlagsdividende
Definition: Eine Dividendenform, bei der die Ausschüttung in mehreren Raten über das Jahr verteilt erfolgt, oft quartalsweise.
Besonderheit: In den USA weit verbreitet, in Deutschland wegen regulatorischer Hürden selten. - Sachdividende
Definition: Eine Dividende in Form von Produkten oder Dienstleistungen des Unternehmens, anstatt von Bargeld.
Besonderheit: Beispiele sind der Schokoladenkoffer von Lindt & Sprüngli oder Rabatte bei Sixt. - Liquidationsdividende
Definition: Eine einmalige Ausschüttung, die erfolgt, wenn ein Unternehmen aufgelöst wird. Dabei wird das verbleibende Vermögen an die Aktionäre verteilt.
Besonderheit: Diese Art der Dividende basiert nicht auf Gewinnen, sondern auf der Liquidation des Unternehmensvermögens. - Skriptdividende
Definition: Aktionäre haben die Wahl zwischen einer Dividendenzahlung in Bar oder in zusätzlichen Aktien. Ähnlich wie die Stockdividende, aber mit Wahlmöglichkeit.
Typisch für: Länder wie Großbritannien und Spanien, wo Unternehmen oft diese Option bieten, um Liquidität zu schonen. - Interimsdividende
Definition: Eine Dividende, die vor der offiziellen Jahresdividende ausgeschüttet wird, basierend auf vorläufigen Geschäftsergebnissen.
Unterschied zur Abschlagsdividende: Sie ist eine eigenständige Dividende für ein laufendes Geschäftsjahr, nicht Teil einer geplanten Gesamtdividende. - Steuerfreie Dividende
Definition: Eine Ausschüttung, die aus dem Einlagenkonto des Unternehmens oder aus anderen steuerfreien Quellen stammt. Solche Dividenden sind für Aktionäre in vielen Ländern steuerlich begünstigt.
Beispiel: Manchmal bei REITs (Real Estate Investment Trusts) oder MLPs (Master Limited Partnerships) üblich. - Spin-off-Dividende
Definition: Aktionäre erhalten Anteile eines neuen Unternehmens, das durch die Abspaltung von einem bestehenden Unternehmen entsteht.
Beispiel: Die Abspaltung von Porsche SE durch Volkswagen, bei der Aktionäre zusätzliche Aktien des neuen Unternehmens erhielten. - Tokenisierte Dividende
Definition: Eine relativ neue Form der Dividende, bei der Aktionäre ihre Ausschüttung in Kryptowährungen oder Token erhalten.
Typisch für: Blockchain oder Krypto-Unternehmen. - Kulturelle Dividende
Definition: Ein Konzept, das bei Genossenschaften oder kulturellen Organisationen auftritt. Mitglieder oder Investoren erhalten nichtfinanzielle Vorteile wie Zugang zu kulturellen Veranstaltungen oder Dienstleistungen.
Beispiel: Genossenschaften oder Mitgliedschaften in kulturellen Institutionen.
Diese Arten von Dividenden zeigen die Flexibilität, mit der Unternehmen ihre Gewinne oder Vermögenswerte an Aktionäre ausschütten können. Sie sind oft spezifischen Branchen, Unternehmensstrategien oder rechtlichen Rahmenbedingungen angepasst.