Am 1. Mai 2025 versammelte sich eine beeindruckende Gruppe von Glaubensführern, Politikern und Unterstützern im Rosengarten des Weißen Hauses, um den jährlichen Nationalen Gebetstag zu feiern. Präsident Donald Trump, der die Veranstaltung leitete, nutzte die Gelegenheit, um seine Vision für eine Wiederbelebung des Glaubens in Amerika zu unterstreichen und seine politischen Pläne für die Zukunft zu skizzieren. Es war ein Tag voller Emotionen, spiritueller Momente und politischer Ankündigungen, die die Richtung seiner Präsidentschaft verdeutlichten.
Ein Tag voller Symbolik und Substanz
Trump begann seine Rede mit einer herzlichen Begrüßung und betonte die Schönheit des Tages, die er als Zeichen für Glück und göttliche Unterstützung interpretierte. Er hob hervor, dass dies das erste Mal sei, dass der Nationale Gebetstag im Weißen Haus mit solch einer großen Zeremonie gefeiert werde. „Wir bringen Religion in unser Land zurück – schnell und stark“, sagte er und unterstrich seine Überzeugung, dass Amerika nur als „eine Nation unter Gott“ wahrhaft groß sein könne. Diese Aussage richtete sich direkt gegen die „radikale Linke“, die seiner Meinung nach diese Werte untergräbt.
Politische Agenda: Das „große, schöne Gesetz“
Ein zentraler Punkt der Rede war die Vorstellung eines „großen, schönen Gesetzes“, das Trump gemeinsam mit führenden Republikanern wie Sprecher Mike Johnson, Mehrheitsführer Steve Scalise und anderen erarbeitet. Dieses Gesetz soll die größten Steuersenkungen in der Geschichte der USA beinhalten, darunter:
- 100%ige Abschreibung für Unternehmen, die in Amerika investieren,
- keine Steuern auf Trinkgelder, Überstunden und Sozialversicherungsleistungen für Senioren,
- volle Abzugsfähigkeit der Zinsen für Autokäufe, sofern die Fahrzeuge in den USA hergestellt wurden.
Trump warnte, dass ohne dieses Gesetz die Steuern um 68% steigen könnten, was seiner Ansicht nach die Lebensgrundlage vieler Amerikaner bedrohen würde. Er betonte, dass das Gesetz nicht nur Republikaner, sondern alle Amerikaner unterstützen würde, und kritisierte die Demokraten scharf, die er des „Trump-Derangement-Syndroms“ beschuldigte.
Zusätzlich versprach Trump, Medicaid für Bedürftige zu schützen und zu stärken, während er die Demokraten beschuldigte, das Programm zerstören zu wollen. „Wir werden Amerika wieder reich, gesund und religiös machen“, erklärte er und erhielt dafür großen Applaus.
Ein neues Engagement für Glaubensfreiheit
Ein Höhepunkt der Veranstaltung war die Ankündigung einer neuen Präsidialkommission für Glaubensfreiheit, die unter der Leitung von Dan Patrick, dem Vizegouverneur von Texas, und Dr. Ben Carson stehen wird. Diese Kommission soll die Rechte von Gläubigen in den USA und weltweit schützen. Trump unterzeichnete eine entsprechende Verfügung während der Zeremonie und betonte, dass der Glaube unter seiner Regierung einen zentralen Platz einnehmen werde.
Darüber hinaus wurde das neu geschaffene „White House Faith Office“ im Westflügel hervorgehoben, das laut Paula White, einer leitenden Beraterin Trumps, bereits über 1.000 Glaubensführer empfangen hat. Dieses Büro arbeitet daran, religiöse Freiheit zu fördern, Antisemitismus und anti-christliche Vorurteile zu bekämpfen sowie Programme wie Pflegekinderbetreuung und Adoptionsinitiativen in Zusammenarbeit mit Glaubensgemeinschaften zu unterstützen.
Ein Aufruf zur Einheit und zum Gebet
Die Zeremonie war durchdrungen von Gebeten verschiedener Glaubensführer, darunter Paula White, Rabbi Levy, Imam Abash und Bischof Robert Barron. Jeder von ihnen betonte die Bedeutung des Glaubens für die Einheit und Stärke der Nation. Paula White sprach von der Kraft des Gebets, das „Frieden im Sturm, Klarheit im Chaos und Einheit in der Spaltung“ bringe. Imam Abash rief zu Mitgefühl und Gerechtigkeit auf, während Rabbi Levy für den Schutz der Geiseln in Gaza betete, insbesondere für Edan Alexander, den letzten lebenden amerikanischen Gefangenen der Hamas.
Trump selbst sprach bewegend über die Geiseln und die Eltern, die um ihre Kinder trauern. Er versprach, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um die Freilassung der Geiseln zu erreichen, und erinnerte an die Grausamkeit der Hamas, die keinerlei Mitgefühl zeige.
Ein Land mit neuem Geist
Trump betonte, dass Amerika seit seinem Wahlsieg am 5. November 2024 einen neuen Geist erlebe. Er verwies auf den überwältigenden Sieg in allen Swing-Staaten, den Gewinn der Volksabstimmung und die 312 Wahlmännerstimmen. Dieser Erfolg habe das Land revitalisiert, und er berichtete stolz, dass die Rekrutierungszahlen für das Militär, die Polizei und andere Einsatzkräfte nach einem Tiefpunkt nun historische Höchststände erreicht hätten. „Die Menschen lieben unser Land wieder“, sagte er.
Ein Blick in die Zukunft
Die Veranstaltung endete mit musikalischen Darbietungen, darunter „Great Are You Lord“ und „Amazing Grace“, die die spirituelle Atmosphäre unterstrichen. Trump unterzeichnete die Dokumente für die Kommission und bedankte sich bei allen Anwesenden für ihre Unterstützung. Er versprach, die kommenden vier Jahre zu einer Zeit des Feierns zu machen, mit Ereignissen wie dem 250. Jahrestag der Unabhängigkeit, den Olympischen Spielen in Los Angeles und dem FIFA-Weltcup, die alle unter seiner Regierung stattfinden werden.
Fazit
Der Nationale Gebetstag 2025 im Weißen Haus war mehr als eine religiöse Zeremonie – er war ein kraftvolles Statement für Trumps Vision eines Amerikas, das auf Glauben, Freiheit und wirtschaftlicher Stärke basiert. Mit der Ankündigung der Präsidialkommission für Glaubensfreiheit und dem „großen, schönen Gesetz“ setzte Trump klare politische und spirituelle Akzente. Für seine Unterstützer war es ein Tag der Hoffnung und Einheit, während Kritiker die enge Verbindung von Religion und Politik weiterhin hinterfragen dürften. Eines steht fest: Trump bleibt eine polarisierende Figur, die entschlossen ist, Amerika nach seinen Vorstellungen zu formen.
Gründung der Religious Liberty Commission: Präsident Donald J. Trump hat eine Verordnung unterzeichnet, die die Religious Liberty Commission einrichtet, um die Religionsfreiheit als grundlegendes Prinzip der USA zu schützen und zu fördern. Die Kommission besteht aus einem Vorsitzenden, einem stellvertretenden Vorsitzenden, Regierungsvertretern und Mitgliedern aus verschiedenen religiösen und beruflichen Bereichen (z. B. Geistliche, Juristen, Akademiker). Sie soll einen umfassenden Bericht über die Grundlagen der Religionsfreiheit, aktuelle Bedrohungen und Strategien zu deren Erhalt erstellen. Schwerpunkte sind elterliche Rechte in der religiösen Erziehung, Schulwahl, Gewissensschutz, Angriffe auf Gotteshäuser, Meinungsfreiheit und institutionelle Autonomie. Die Kommission berät das White House Faith Office und den Domestic Policy Council und empfiehlt Maßnahmen zum Schutz der Religionsfreiheit. Beratende Gremien aus religiösen Führern, Laien und Juristen unterstützen die Arbeit.
Schutz des Ersten Verfassungszusatzes: Die Religionsfreiheit, verankert im Ersten Verfassungszusatz, wird durch staatliche Maßnahmen bedroht, die Gewissensschutz einschränken, Eltern an der Wahl religiöser Schulen hindern, religiöse Einrichtungen benachteiligen oder sie von Programmen ausschließen. Die Kommission soll diese Bedrohungen untersuchen und Maßnahmen vorschlagen, um die Religionsfreiheit zu sichern.
Engagement für Religionsfreiheit: Trump hat in seiner ersten Amtszeit Maßnahmen ergriffen, um die Religionsfreiheit zu schützen, z. B. durch eine Verordnung zur Förderung von Meinungsfreiheit und Religionsfreiheit sowie durch den Schutz von Gewissensrechten. Seit seiner Rückkehr ins Amt hat er weitere Schritte unternommen, darunter die Bekämpfung von Antisemitismus, die Einrichtung eines White House Faith Office und die Schaffung einer Taskforce im Justizministerium gegen anti-christliche Vorurteile.
Mitglieder der Kommission: Vorsitzender ist Dan Patrick (Vizegouverneur von Texas), stellvertretender Vorsitzender Dr. Ben Carson. Weitere Mitglieder sind u. a. Ryan T. Anderson, Bischof Robert Barron, Kardinal Timothy Dolan, Pastor Franklin Graham, Allyson Ho, Dr. Phil McGraw, Eric Metaxas, Kelly Shackelford, Rabbi Meir Soloveichik und Pastor Paula White.
Die Kommission soll bis zum 4. Juli 2026, dem 250. Jahrestag der amerikanischen Unabhängigkeit, tätig sein und wird vom Justizministerium unterstützt.