1. Kernaussagen
- In der deutschen Automobilindustrie ging die Beschäftigung zum Ende des 3. Quartals 2025 binnen eines Jahres um 48.700 Personen (-6,3 %) zurück. Damit ist sie die am stärksten betroffene große Industriebranche.
- Mit 721 400 Beschäftigten fällt die Branche auf den niedrigsten Stand seit 2011.
- Der Beschäftigungsrückgang im Verarbeitenden Gewerbe insgesamt beträgt 2,2 % (-120 300 Personen).
- Zulieferbetriebe sind deutlich härter betroffen als Fahrzeughersteller.
- Einzige große Industriebranche mit Wachstum ist die Nahrungsmittelindustrie mit +1,8 %.
2. Branchendifferenzierung innerhalb der Automobilindustrie
- Hersteller von Kraftwagen und Motoren: −3,8 % auf 446 800 Beschäftigte.
- Hersteller von Karosserien/Aufbauten/Anhängern: −4,0 % auf 39 200 Beschäftigte.
- Hersteller von Teilen und Zubehör: −11,1 % auf rund 235 400 Beschäftigte – stärkster Rückgang innerhalb der Branche.
3. Entwicklung weiterer Industriebranchen
- Metallerzeugung/-bearbeitung: −5,4 %
- Elektro-/optische Geräte: −3,0 %
- Kunststoffindustrie: −2,6 %
- Metallerzeugnisse: −2,5 %
- Maschinenbau: −2,2 %
- Chemische Industrie: −1,2 %
- Elektrische Ausrüstung: −0,4 %
- Nahrungsmittelindustrie: +1,8 % (Ausnahme im negativen Trend)
Kritische Einordnung
Warum ist der Rückgang in der Automobilindustrie besonders stark?
- Struktureller Wandel: Übergang zur Elektromobilität reduziert personalintensive Fertigungsschritte (v. a. in der Zulieferindustrie für Verbrennerkomponenten).
- Konjunkturelle Unsicherheiten: Schwache Absatzmärkte, internationale Handelsrisiken.
- Digitalisierung/Automatisierung: Effizienzsteigerungen ermöglichen Produktion mit weniger Personal.
- Standortverlagerungen: Kostenvorteile im Ausland könnten den Beschäftigungsabbau in Deutschland verstärken.
