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Was ist ein Hexensabbat?

Der „Hexensabbat“, auch als dreifacher Derivateverfallstermin bezeichnet, ist ein Begriff aus der Finanzwelt, der sich auf einen bestimmten Tag im Börsenkalender bezieht. An diesem Tag verfallen gleich mehrere Arten von Finanzderivaten gleichzeitig, was zu erhöhter Marktvolatilität führen kann. Der Begriff hat seinen Ursprung in der Vorstellung eines chaotischen und unberechenbaren Marktereignisses, vergleichbar mit den mystischen und oft tumultuösen Hexensabbat-Zusammenkünften in der Mythologie.

Was passiert am Hexensabbat?

Der Hexensabbat tritt viermal jährlich auf – immer am dritten Freitag der Monate März, Juni, September und Dezember. An diesen Tagen verfallen die folgenden drei Derivatearten gleichzeitig:

  1. Indexoptionen – Optionen auf wichtige Börsenindizes wie den DAX oder den S&P 500.
  2. Index-Futures – Terminkontrakte, die auf Börsenindizes basieren.
  3. Aktienoptionen – Optionen auf einzelne Aktien.

Der tatsächliche Verfall findet in der Regel zu unterschiedlichen Zeitpunkten am Tag statt, wobei:

  • Aktienoptionen bis zur Schlussauktion der Einzelaktienmärkte verfallen,
  • Indexoptionen und Index-Futures oft in einer frühzeitigen Auktion am Morgen (in Europa beispielsweise gegen 12 Uhr MEZ) abgerechnet werden.

Warum ist der Hexensabbat besonders?

Die gleichzeitige Abwicklung mehrerer Derivate führt zu erhöhter Handelsaktivität und oft zu ungewöhnlich großen Schwankungen der Marktpreise. Dies ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen:

  1. Glattstellungen von Positionen: Händler und institutionelle Investoren schließen oder rollen ihre Positionen vor Ablauf der Derivate. Dies erzeugt zusätzlichen Druck auf die Märkte.
  2. Arbitrage: Marktteilnehmer nutzen Preisunterschiede zwischen Spotmärkten und Terminmärkten aus, was zu kurzfristigen Bewegungen führen kann.
  3. Liquiditätsspitzen: Da viele Investoren gleichzeitig handeln, kommt es zu ungewöhnlich hohen Handelsvolumina.

Der Hexensabbat wird oft als ein Störfaktor für die Marktstabilität wahrgenommen, da die erhöhte Volatilität kurzfristig zu irrationalen Bewegungen führen kann. Kritiker argumentieren, dass dies insbesondere für private Anleger Nachteile mit sich bringt, da plötzliche Preisbewegungen oft schwer vorhersehbar sind. Auf der anderen Seite betrachten professionelle Marktteilnehmer die erhöhte Volatilität als Chance, um Arbitragemöglichkeiten oder kurzfristige Gewinne zu realisieren.

Ein weiterer Aspekt ist, dass der Einfluss des Hexensabbats mit der Zeit abgenommen hat. Dies liegt daran, dass moderne Handelsalgorithmen und Marktmechanismen die Auswirkungen von Verfallstagen besser abfedern. Dennoch bleibt der Hexensabbat ein potenzieller Marktrisiko-Faktor, den Investoren im Blick behalten sollten.

Der Hexensabbat ist ein faszinierendes Phänomen der Finanzmärkte, das sowohl Chancen als auch Risiken mit sich bringt. Für professionelle Anleger bietet er interessante Möglichkeiten, während er für weniger erfahrene Investoren Verwirrung und Unsicherheiten stiften kann. Eine kritische Auseinandersetzung mit den Mechanismen und Folgen dieses Ereignisses ist unerlässlich, um seine Dynamik zu verstehen und gezielt darauf zu reagieren.

Neben dem sogenannten Hexensabbat, also den großen Verfallstagen, gibt es auch die kleinen Verfallstage, die regelmäßig auftreten, aber weniger bekannt und oft weniger spektakulär sind. Diese kleineren Verfallstage haben jedoch ebenfalls eine Bedeutung für die Finanzmärkte, insbesondere in Bezug auf das Handelsvolumen und die Preisbildung.

Was sind kleine Verfallstage?

Kleine Verfallstage sind Tage, an denen einzelne Arten von Finanzderivaten, wie etwa Aktienoptionen oder Indexoptionen, verfallen, jedoch nicht alle drei großen Derivatearten (Indexoptionen, Index-Futures und Aktienoptionen) gleichzeitig wie beim Hexensabbat. Diese Tage finden monatlich statt, in der Regel am dritten Freitag eines Monats, ausgenommen jener Monate, in denen der große Verfallstag (Hexensabbat) auftritt.

Typische Derivatearten, die an kleinen Verfallstagen verfallen:

  1. Aktienoptionen: Optionen auf einzelne Aktien.
  2. Indexoptionen: Optionen auf spezifische Indizes wie den DAX, STOXX50 oder den S&P 500.

Unterschiede zum Hexensabbat

  1. Umfang des Verfalls:
    • Beim Hexensabbat verfallen drei Arten von Derivaten gleichzeitig (Indexoptionen, Index-Futures und Aktienoptionen).
    • Bei kleinen Verfallstagen verfallen in der Regel nur eine oder zwei Arten von Derivaten.
  2. Marktvolatilität:
    • Die kleinen Verfallstage führen zu weniger Volatilität und Handelsaktivität als die großen Verfallstage.
    • Dennoch können auch kleinere Verfallstage lokale Preisausschläge hervorrufen, insbesondere bei Derivaten auf weniger liquide Aktien.
  3. Reichweite und Aufmerksamkeit:
    • Große Verfallstage werden intensiv von institutionellen Investoren und Marktanalysten beobachtet.
    • Kleine Verfallstage stehen weniger im Fokus, obwohl sie für Trader, die speziell auf Optionen oder Futures handeln, ebenfalls von Bedeutung sind.

Bedeutung der kleinen Verfallstage

Auch wenn die kleinen Verfallstage nicht die gleiche Aufmerksamkeit erhalten wie die großen, haben sie spezifische Auswirkungen:

  1. Preisbewegungen bei Einzelwerten: Insbesondere bei weniger liquiden Aktien können Kursbewegungen auftreten, da Investoren ihre Positionen anpassen oder schließen.
  2. Strategische Handelsentscheidungen: Händler nutzen kleine Verfallstage, um Positionen im Vorfeld zu sichern oder auf Marktbewegungen zu spekulieren.
  3. Rollover-Aktivitäten: Einige Marktteilnehmer nutzen diese Verfallstage, um Positionen in den nächsten Kontraktmonat zu verschieben (Rollover).
  4. Liquiditätsspitzen: Auch an kleinen Verfallstagen kommt es oft zu einem erhöhten Handelsvolumen, wenn sich institutionelle Anleger und Händler auf den Verfall vorbereiten.

Fazit: Hexensabbat vs. kleine Verfallstage

Während der Hexensabbat aufgrund der gleichzeitigen Verfallsmechanismen verschiedener Derivatearten als markantes Ereignis wahrgenommen wird, sind die kleinen Verfallstage eher alltäglicher Bestandteil des Markthandels. Dennoch können auch diese kleinere Schwankungen und erhöhte Aktivität verursachen, insbesondere in bestimmten Marktsegmenten. Für Investoren und Händler ist es sinnvoll, diese Termine im Blick zu behalten, um unerwartete Preisbewegungen oder Volatilität zu antizipieren.


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